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Review
Indukti - Idmen
Selten kommt es vor, dass es Bands gibt, die sich im Bereich der harten Musik allein auf ihr instrumentales Können verlassen. Immer braucht es einen Schreihals, der die Meute der Zuhörer mit Texten unterhält und einem Song die gewisse Würze gibt. Bei Indukti ist das anders, denn die Leute aus Polen verzichten nahezu komplett auf den Gesang. Bei ihrer neuen Scheibe Idmen handelt es sich also wieder in erster Linie um ein Instrumentalwerk, das zu keinem Punkt die gewisse Würze vermissen lässt.
Wer so ein Konzept verfolgt, der muss natürlich aus der instrumentalen Seite mehr herausholen als Bands, die mit einem Sänger bestückt sind. Es ist fast eine logische Konsequenz, dass Idmen dann ein technisches, ausgefeiltes und abwechslungsreiches Werk Musik ist. Dazu gehört auch die Tatsache, dass man nicht einfach mit einer instrumentalen Standardbesetzung arbeiten kann. Deswegen bedienen sich Indukti auch gerne - für den Metal - ungewöhnlicher Instrumente wie dem Hackbrett oder der Trompete. Wenn Gesang auftaucht, dann sind es Gastmusiker, die sich einbringen. Die Songstrukturen sind abwechslungsreich und bisweilen recht komplex. Bisher also alle Eigenschaften einer Prog-Band. Und wie das bei solchen Bands gerne der Fall ist, bedienen die sich überall, sei es bei der Klassik, der volkstümlichen Musik, der orientalischen Atmosphäre oder eben auch mal in der Popmusik. Dies alles wird jedoch gekonnt unter einen Hut gebracht, so dass man als Harthörer und Freund von Tool, Opeth und ähnlichen Zeitgenossen durchaus auf seine Kosten kommt. Bisweilen sind die musikalischen Ideen der Band schräg und ungewohnt, aber zu keinem Zeitpunkt schlecht oder gar nervtötend. Schön ist die Scheibe allein schon durch ihren abwechslungsreichen und doch meditativen Charakter, der in einer sehr amtlichen Produktion eingefangen wurde.
Selten passiert es, dass eine CD schon nach den ersten paar Sekunden des Hörens überzeugen kann, aber Idmen tut genau das. Darüber hinaus verspricht die Scheibe allein durch ihre Vielschichtigkeit auch auf lange Sicht hin ein Album zu sein, das lange für Hörspaß sorgt und in das man immer wieder gerne hineinhört.
Alex
