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Trouble - Live In Los Angeles

Trouble - Live In Los Angeles
Stil: Doom Metal
VÖ: 24. Juli 2009
Zeit: 45:29
Label: SAOL
Homepage: www.newtrouble.com

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Gespannt, was es Neues aus Chicago gibt, melde ich mich unbewusst euphorisch auf diese Scheibe. Aha, ein Konzert auf Konserve, aufgenommen im Juni vergangenen Jahres, darf ich in der kommenden Dreiviertelstunde genießen. Wollen wir zum audiophilen Extrakt, auf dem man die vor der Bühne feiernden Fans nur erahnt, ein Pendant in flüssiger Form zu uns nehmen. Somit Volumeregler auf zehn und einen tiefroten Bardolino ins Glas gegossen. Doom verlangt diese Art der Zelebrierung.

Intros sollten verboten werden, so mein erster Gedanke. Danach gibt es mit "RIP" den ersten Song und beim Einsetzen des neuen Sängers Kory Clarke (u.a. Warrior Soul, Space Age Playboys) schaue ich etwas pikiert und irritiert auf das Cover des sehr schlicht aufgemachten Digipacks. Was ist denn das? Krächzende Gesangslinien, wobei Linien etwas Fließendes darstellen. Kory röchelt mehr in einer mittleren Lage. Die Ansagen zeugen von einem sichtlich hörbaren heiseren Mann aus Detroit. Nein, auch nach dem x-ten Durchlauf wollen mir Korys Sangeskünste nicht ins Ohr laufen. Das klingt zu versoffen und ohne jegliche weinerliche Magie, die sein Vorgänger und der Trouble-Sänger schlechthin, Eric Wagner, auszeichnete. Das Riffgespann Franklin/Wartell haut gewohnt souverän und mit dem bekannten voluminösen Sound auf die Saiten ein. Einfach schön, diesen Gitarren zu lauschen. Da Drums und Bass ebenso erdig klingen, ist bis auf den Gesang alles in Butter. Alles? Ja, schwer zu sagen. Wer auf den langsamen klassischen Doom der Frühphase mit Alben wie The Skull, Run To The Light oder Psalm 9 steht, der kann sich die Scheibe sparen, denn es wird sich bis auf "End Time" auf die Phase nach der selbstbetitelten Scheibe fokussiert. Die magischen Momente der sehr ursprünglich doomigen Werke sind somit vollkommen ad acta gelegt, man konzentriert sich auf die rockenden Groovesongs ab 1990. Von denen ist leider nur eine kleine Auswahl zum Zuge gekommen. So fehlen vom 92er Hammer Manic Frustration Killertracks wie "Memory's Garden" oder "Rain". Trotzdem wurde das Album mit drei Songs berücksichtigt. Daneben weiß das Triple, bestehend aus "The Eye", dem flotten Titelstück der letzten Studiogabe Simple Mind Condition und dem mit feinen Doppel-Leads ausgestatteten Smasher "Mr. White", zu gefallen. Vor allem, weil sie unweigerlich mit den Wagner-Trouble in Verbindung stehen und mit dessen Stimme im Ohr hängen.

Mit "End Time" gibt es ein rein gesangloses Stück Musik, in dem die Genialität der Songwriter und Gitarrenhelden voll zum Tragen kommt. Das einzige Relikt aus den mystischen Doomtagen. Instrumental ist also alles im grünen Bereich, jedoch sind Gesang und Songauswahl eines Livedokuments dem Oeuvre Troubles nicht würdig und so kann ich nur sehr eingeschränkt vorliegende CD empfehlen.
Man wird sehen, wie sie im Oktober als Headliner des Hammer Of Doom 2 ihre Sache on stage machen, vor allem der Krächzvogel Mr. Clarke. Pikanterweise spielt Ex-Eric mit der ehemaligen Pentagram-Mannschaft um Victor Griffin (u.a. Place Of Skulls) und Joe Hasselvander (u.a. Raven) unter dem Banner Death Row auf selbigem Festival. Eine interessante Konstellation. Zurück zur Scheibe. Wie heißt es im Booklet? Es ist ein Neubeginn, ein Aufbruch in eine neue Ära. Ich muss nicht jede Ära mitgehen, bleibe aber als Fan bis zum kommenden Studioalbum am Ball.

Siebi

3 von 6 Punkten

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