Review

Vier Jahre war es nach dem überragenden Animatronic ruhig, bis The Kovenant mit ihrem vierten Album S.E.T.I. (Search for Extraterrestrial Intelligence) in Erscheinung traten und man war gespannt, ob sie das hohe Niveau des Vorgängers würden halten können. Was man dann schließlich in Händen hielt, war zwar kein überragendes aber dennoch ein sehr gutes Album. Erneut nahmen die Jungs um Frontmann Stian "Lex Icon" Arnesen eine Stilkorrektur vor. Zum einen wichen die entfremdeten, verzerrten Vocals bis auf wenige Stellen einer rein cleanen, sehr Darkwave-lastigen Stimme, zum anderen schraubte man den Härtegrad noch weiter zurück und präsentierte eine Mischung aus Darkwave, Gothic Metal, stampfenden Drums und Stakkatoriffs, nicht unähnlich Pain bzw. Rammstein. Abwechslungsreich, tanzbar, majestätisch, poppig - Attribute, die mir beim Hören von S.E.T.I. durch den Kopf gehen. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen erweisen sich die Songstrukturen als anspruchsvoll und drängen die Bezeichnung "easy listening" weit ins Abseits. Denn eines ist S.E.T.I. mit Sicherheit nicht: einfach zugänglich. The Kovenant präsentieren nicht nur Stücke, bei denen abgebangt und getanzt werden kann, sondern vor allem auch einige, die man genießen kann und bei denen das technische Niveau überrascht. Leider konnte sich im Jahre 2003 die alte Fangemeinde nicht sonderlich für dieses Album begeistern. Man warf der Band vor, sich in allen Lagern anbiedern zu wollen: die Gothic-Szene würde mit den Vocals gelockt, die Elektro-Fraktion mit sphärischen Keys, Metaller mit Neo Thrash-Riffing und die Popper bekämen viele schöne Kaugummimelodien spendiert. Die Idee, dass The Kovenant einfach nur gute Musik, Musik die ihnen gefällt machen, kam kaum jemand in den Sinn und so erfreuten sich nur wenige an Nummern wie "Star By Star" oder "Perfect End". Aber das kann mit diesem Re-Release jetzt nachgeholt werden. Optisch aufgepeppt, remastered und mit zwei Bonustracks versehen ("The Memory Remains", "Suptopia") erscheint das bisher letzte Album der Band in limitierter Auflage. Hier endet denn auch die Geschichte von The Kovenant - zumindest vorläufig. Vor der S.E.T.I.-Tour verließ Hellhammer die Band und es gesellten sich mit Küth, Geir Bratland und Angel drei Neue zur Band. Ein Nachfolger für S.E.T.I. wurde ursprünglich für 2006 angekündigt, vernommen wurde bis dato mit Ausnahme eines Re-Releases des Debütalbums In Times Before The Light nichts...

JR

Ohne Wertung

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