Review

Wenig erbaulich sind die Bilder, die man zu sehen bekommt, wenn man im Internet nach der Berliner Band Placenta sucht. Sehr erbaulich dagegen deren zweites Album Fixed Action Pattern, auf dem die Band mit der verderbten, weil falschen, Berliner "Szene" abrechnet. Und das tut sie mit einer fulminanten Mischung aus modernem Death Metal mit Hardcore-Touch, die aufgeht wie ein Sack Popcorn in der Mikrowelle.
Obgleich der ein oder andere Riff bekannt ist, haben die Jungs ein Album aufgenommen, das sehr druckvoll, frisch und ungezwungen klingt. Der Titeltrack, "3 Minutes Rape" oder "Fame By Name" hauen richtig rein. Einerseits weil die Band darauf verzichtet hat, sich selbst stilistisch zu limitieren, abwechslungsreiche Songs geschrieben hat und auch vor elektronischen Interludes nicht zurückschreckt, andererseits da die Musiker auch einiges an Ironie haben einfließen lassen. Die streckenweise völlig übertriebene Brutalität paart sich mit absurden Samples, Breaks im Sekundentakt oder augenzwinkernder Brachialität, weswegen Songs wie "The Shape Of Death To Come" ein wenig an das Fuck Your Shadow From Behind-Spaß-Nebenprojekt Los Apparatus In Humitas Rex erinnern. Ein Hidden-Track setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf.
Vornehmlich aber ist Fixed Action Pattern eine Platte, die mit Abwechslungsreichtum punktet und ordentlich fetzt und darum eine echte Empfehlung in Sachen moderner Metal. Ganz so schlimm kanns also wirklich nicht um Berlin bestellt sein.

Die Scheibe gibts für einen Zehner bei der Band, den 2007er Vorgänger Human Abyss als gratis Download dazu. Voraussichtlich im Oktober wird Fixed Action Pattern via Noizegate Records veröffentlicht.

Fab

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