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Rudra - Brahmavidya: Transcendental I

Rudra - Brahmavidya: Transcendental I
Stil: Death / Black Metal
VÖ: 06. Juni 2009
Zeit: 67:55
Label: Vic Records
Homepage: www.rudraonline.org

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Aus dem fernen Singapur erreicht uns diese Tage ein ganz besonderes Schmankerl. Rudra zählen in ihrer Heimat zwar längst zur Elite in Sachen Extrem-Metall - zu viele andere Kapellen wird es dort ja auch nicht geben - in Europa dürften sie trotz Bestehen seit 1992 und bereits vier Veröffentlichungen den meisten aber noch recht unbekannt sein. Daher seien sie hier kurz vorgestellt: Benannt hat sich die Kapelle nach Rudra, einer ambivalenten Gottheit im hinduistischen Rigveda. Rudra gilt als Gott des Sturmes und besitzt sowohl schreckliche als auch wohlwollende Züge - bei der Illustration des Burschen auf dem Cover dominieren selbstverständlich die erst genannten.

Was den Vierer nun nicht nur aufgrund seiner Herkunft zu einem Exoten werden lässt, ist die Kombination aus östlicher Mythologie und Folklore vedischen Ursprungs mit einer dem Bandnamen entsprechenden stürmischen Mixtur aus Death und Black Metal. Während sich Rudra auf lyrischer Ebene mit alten hinduistischen Themen befassen, lassen sie in ihre Musik immer wieder vedische Gesänge einfließen, deren Tradition schon von der UNESCO unter die Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen wurde. Das sieht in der Praxis so aus, dass es auf der einen Seite rein folkloristische und traditionell instrumentierte Stücke in vedischer Sprache zu hören gibt. Auf der anderen Seite werden diese indogermanischen Einflüsse aber auch in die Songstrukturen integriert und spiegeln sich dann in der Melodieführung oder im Refrain, der konsequenterweise gesprochen oder in klarem Gesang vorgetragen wird. Ach ja - und dann gibt es quasi noch eine dritte Seite, auf der nichts von all dem zu spüren ist und einfach nur der Knüppel aus dem Sack geholt wird.

Zugegeben: das ist mal was anderes, das es in vergleichbarer Ausführung (bis jetzt) auf dem Markt auch noch nicht gibt, wenngleich natürlich schon allerhand andere altehrwürdige Volksmusik mit dem Metal der Neuzeit eine Ehe eingehen musste, ob sie nun wollte oder auch nicht. Was den metallischen Ehepartner bei Rudra anbelangt, so kann man im internationalen Vergleich von einer soliden Leistung im oberen Mittelfeld sprechen. Das überwiegend rasante Material konnte sich trotz der transparenten Produktion eine gewisse Rohheit bewahren. Die Vocals klingen tief und kraftvoll, gelegentliche Exkurse in Richtung Thrash Metal sorgen für zusätzliche Brutalität.

Mit einer Spielzeit von knapp 68 Minuten haben sich die Herren nicht lumpen lassen. Natürlich birgt das die Gefahr einer gewissen Eintönigkeit in sich, die man leider auch Rudra nach den ersten 45 Minuten nicht mehr absprechen kann. Dennoch findet man keine groben Aussetzer, in Summe also eine feine Angelegenheit.

Dagger

4 von 6 Punkten

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