Review
The Lou Gramm Band - The Lou Gramm Band
Die Hinwendung zu Gott scheint bei amerikanischen Musikern nichts Seltenes zu sein. Neal Morse ist ein gutes Beispiel dafür und auch Lou Gramm gehört wohl zu ihnen. Zumindest strahlt dies sein neuestes Werk aus.
Lou Gramm, die große Stimme von Foreigner, hat sich mit seinen beiden Brüdern Ben (Schlagzeug) und Richard (Bass) zusammengetan, holte noch Don Mancuso an der Gitarre und Andy Knoll am Keyboard in die Band und schon war sie geboren: The Lou Gramm Band.
Was uns erwartet, ist AOR, der zu Beginn der Scheibe stellenweise richtig gut rockt, dann seichter wird, bis er in den Lobgesängen schon beinahe untergeht. Der missionarische Ansatz in den Lyrics ist mir persönlich viel zu derb. Ein amerikanischer Wanderprediger ist in der Hinsicht um nichts extremer oder besser.
Musisch ist es eben genannter Mix aus Rock und Midtempo-Nummer bzw. Balladen, die ziemlich vor sich hinplätschern. Wirklich langweilig ist es nicht, was geboten wird, aber auch ebenso wenig aufregend. Es ist Musik, die im Hintergrund vor sich hinläuft, garantiert niemals jemandem weh tut (die Musik, nicht die Texte!) und sehr beliebig klingt.
Was vieles herausreißt, ist die noch immer vorhandene Stimmgewalt von Lou Gramm himself. Auch wenn man merkt, dass er etwas älter geworden ist, so reicht es noch immer, um die meisten anderen in die Tasche zu stecken.
Für mich ist die Scheibe eine reine Enttäuschung. Was man von ihm kennt, ist mit dieser Scheibe kein Vergleich. Zwar ordentlich produziert, aber stinklangweilig. Abgesehen davon kann ich dem musischen Missionieren nichts abgewinnen. Nichtsdestotrotz ist Lou Gramm noch immer ein Genuss für die Ohren. Ich leg mir mal eine Runde Foreigner auf...
Sophos
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