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Merry - under-world

Merry - under-world
Stil: Japanese Noise Rock
VÖ: 17. April 2009
Zeit: 65:50
Label: Gan-Shin Records
Homepage: www.merrymate.jp

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Heute darf ich euch wieder mal auf eine musikalische Weltreise entführen. Aus Japan, genauer gesagt aus Osaka kommt die Kapelle, die mir diese knifflig zu beschreibende CD unterjubeln konnte. Für Schubladen sind Merry nicht gemacht - egal, wie man drückt oder schiebt, irgendwo quillt irgendetwas raus, das absolut nicht passen will. Am ehesten würde ich das, was Merry auf under-world abliefern, als Punk mit Weltmusikeinflüssen bezeichnen. Genauso gut würde aber auch Noise-Core mit Osteuropa-Humpatouch oder arabischer Heavy-Surf-Rock passen. Um das alles zu begreifen, muss man sich ein paar mal durch das Album kämpfen, welches dem durchschnittlichen zentraleuropäischen Metaller recht spanisch vorkommen dürfte. Obwohl selbst dieser zugeben muss, dass Merry etwas vom Lärm- und Krachmachen verstehen, und zumindest an dieser Ecke sollte es dann doch Überschneidungen geben.

Wer sich auf die vierzehn Songs auf under-world einlässt, wird früher oder später auch merken, welch sorglose und großartige Musiker sich hier versammelt haben. Schlagzeuger Nero treibt die Songs verspielt, hektisch, aber auch sehr dynamisch und effektiv an, während die Gitarristen zeigen, was es heißt, kreativ mit den Instrumenten umzugehen. Quietschen, Kratzen und Shreddern verweben die beiden Klampfer behutsam mit Blues- und Jazzlicks, ohne dass man die Übergänge so richtig wahrnehmen kann. Sänger Gara überschlägt sich gerne beim Schreien und Kreischen, aber versteht es auch - für den Hörer oft unerwartet - ungeheuer gefühlvoll seine orientalisch angehauchte Stimme einzusetzen, um wunderbare Melodien in so anarchisch anmutenden Stücken wie etwa "Tozasareta Rakuen" oder "Gekisei" unterzubringen.

Irgendwie haben sie es geschafft... Merry machen definitiv Spaß!!! Die Fremdartigkeit, die Abgedrehtheit und die Musikalität gepaart mit einem Gefühl für starke Melodien machen Merry zu einem spannenden Gemisch, in dem die japanische Sprache der Protagonisten lange nicht das Exotischste ist. Eine Bepunktung lasse ich an dieser Stelle mal sein, bevor ihr nachher losrennt, euch die Scheibe holt und mir dann vorwerft, dass ich wieder mal komplett neben der Spur war. Dafür gibt es von mir aber den Sonderpreis für kreativen, ungezügelten, auserlesenen, exquisiten und bezaubernden Lärm!!

Sebbes

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