Review

Schlag auf Schlag geht es bei den Acid Drinkers, im Jahrestakt veröffentlichen die Jungs von 1990 bis 1993 ein Album nach dem anderen. 1993 erscheint schließlich Fishdick, das überwiegend aus Coverversionen besteht, aber auch den ein oder anderen selbstkomponierten Track enthält. Im gleichen Jahr noch erscheint das fünfte Alben der Polen, das auf den Namen Vile Vicious Vision getauft wird.

Keinen Millimeter weichen die positiv verrückten Polen dabei von ihrer Marschrichtung und präsentieren eine abgefahrene Nummer nach der anderen. Nach wie vor dominieren erfrischende Crossover-Kompositionen mit starker Thrash-Schlagseite die Szene. "(Voluntary) Kamikaze Club" oder "Balbinator Edzy" sind mit viel Elan vorgetragene Thrash-Nummern, die bester Acid Drinkers-Tradition vorgetragen werden. Etwas anders zeigen sich die Acids bei "Pizza Driver", "Under The Gun" und "Marian Is A Metal Guru", die vergleichsweise langsam daherkommen und etwas aus dem bekannten Korsett ausbrechen. Auch bei "Murzyn Mariusz" zeigen sich die Jungs weiter entwickelt, denn das Stück hat einen recht funkigen Groove. Somit sind so ziemlich alle Extreme dieser Scheibe ausgelotet, der Rest bewegt sich irgendwo dazwischen.

Trotz der deutlich abwechslungsreicheren Kompositionen reiht sich Vile Vicious Vision in meinen Augen am Ende der bis zu diesem Zeitpunkt existierenden Acid Drinkers-Diskographie ein, wofür sich vor allem die langsameren Nummer verantwortlich zeigen, denen etwas der Schmiss fehlt. Von einem schlechten Album kann aber auch hier nicht die Rede sein, weshalb auch Vile Vicious Vision über Metal Mind Productions eine Neuauflage erfährt. Im gewohnt hübsch aufgemachtem Digipack und mit frisch poliertem Sound bekommt der geneigte Fan zusätzlich den Bonustrack "Pizza Driver" als Livedarbietung sowie Videoclips zum gleichen Track und zu "Midnight Visitor". Vile Vicious Vision ist somit nicht nur für Fans eine lohnenswerte Anschaffung.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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