Review
Spiritus Mortis - The God Behind The God
Ist es schon wieder drei Jahre her, seit die finnischen Ur-Doomer Spiritus Mortis die Welt mit ihrem Zweitling Fallen beglückten? Offensichtlich, aber trotzdem waren die Jungs seither nicht faul, denn mit From The Ultima Thule (Split mit The Gates Of Slumber, 2007) und Burned Alive (Split mit Witchtiger, 2008) gab es immerhin regelmäßig neue Lebenszeichen und 2009 kündigte die Single When The Wind Howled With A Human Voice endlich das neue Album The God Behind The God an.
Neu daran ist nicht nur das Material, sondern auch der Mann am Mikro, denn der langjährige Fronter Vesa Lampi wurde durch Sami Hynninen ersetzt, den viele von Reverend Bizarre, The Puritan und einigen anderen Kapellen her kennen. Gesanglich brennt hier also definitiv nichts an.
Aber auch songschreiberisch lassen sich Spiritus Mortis nicht lumpen. Der Opener "The Man Of Steel" fällt gleich mal völlig aus dem Rahmen. Mit Doom hat diese Nummer wenig gemein, stattdessen holzen Spiritus Mortis im gehobenen Midtempo durch die Gegend. Der Refrain hat aber Wiedererkennungswert und bleibt auch langfristig hängen. Danach geht's mit "Death Bride", "The Rotting Trophy" und "Curved Horizon" aber wieder in altbekannte Doomgefilde und der geneigte Hörer bekommt genau das, was er sich erwartet hat: Langsame Walzen, die trotz aller Heavyness und Länge nicht langweilig werden und auch gut im Gehör hängen bleiben. "When The Wind Howled With A Human Voice" markiert dann einen der Höhepunkte, während "Heavy Drinker" und "Perpetual Motion" mit ihrer rockigen Ausrichtung der Scheibe eine gewisse Lockerheit verpassen.
Summa Summarum also alles Zutaten, die dem eingefleischten Doom-Fan sehr munden sollten und auch werden. Trotz der insgesamt gelungenen Umsetzung und der teils hervorragenden Kompositionen, fehlt mir aber der letzte Kick, der The God Behind The God besser macht als den Vorgänger Fallen. Dieses Machwerk ist aber auf keinen Fall schlechter und somit ergeht eine klare Empfehlung an alle Doom-Jünger.
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