Review
Grantig - Medizin
Mal ganz ehrlich, das Debüt So Muss Es Sein war ein ziemlicher Griff ins Klo und ich war ziemlich enttäuscht von den Herren. Denn live sind die Münchner Grantig eine Macht und werden als deutsche Antwort auf Pantera gehandelt. Doch nun steht das Zweitwerk Medizin in den Startlöchern und hoffentlich haben die Jungs von ihrem Debüt gelernt.
Ohja, das haben sie und zwar volle Kanne. Der Opener und gleichzeitig Titelrack ist eine Obergranate vor dem Herren und entfacht ein Thrash-Feuerwerk. Der Sound ist um einiges druckvoller geworden und sogar die deutschen Lyriks kommen nicht mehr peinlich rüber. Mit "Dein Paradies" knüpft man nahtlos am Opener an und auch hier wird echt überzeugend gearbeitet. Einfach alles passt und die Mucke geht gut rein. Auch wenn sich die Band immer frägt, woher die Pantera-Vergleiche kommen, schreiben sie doch verdammt gute Dimebag-Riffs und so hätte "24 Jahre" auch von Phil Anselmo eingesungen worden sein können und wäre wahrscheinlich ein Riesenhit geworden. So müssen Grantig diese Aufgabe übernehmen und sicherlich wird diese Nummer ein Hit. Richtig schnell wird es mit "Guten Appetit" und auch hier bleibt kein Haar ruhig.
Mit "Auf Wiedersehen" liefern die Jungs sogar zum Abschluss eine astreine Ballade, ohne Kitsch und Schmalz. Joni Schmid liefert eine durchaus überzeugende Arbeit am Mikrofon ab und entlässt den Zuhörer damit zurück in den Alltag.
Grantig haben sich deutlich verbessert und Medizin schallt angenehm aus den Boxen. Jeder Fan von gutem Metal und jeden, den deutsche Texte nicht abschrecken, sollte hier unbedingt reinhören. Auf die Live-Darbietung freu ich mich jetzt schon, denn das wird fett.
Basti
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