Review
Granit - Granit
Also, aufpassen, das sind nicht die nett benannten Grantig, sondern Granit, die einen felsenfesten Rock zusammenhauen, der keineswegs modern oder schnörkelig, sondern direkt und unumwunden zur Sache kommt. Die fünf Schweizer springen in die Bresche, die Landsleute wie Krokus geschlagen haben: erdiger, traditioneller Hard Rock, der nach eigenen Worten ohne "Kitsch und Plüsch" auskommt, sondern vielmehr mit Ecken und Kanten glänzt.
Die ersten drei Stücke erfüllen diesen Anspruch auch aufs Vollste: "Hey You", "Lonely Little Dreamer" und "Speed" sind allesamt Rock-Kracher, die einen vor Freude auf und ab hüpfen lassen: treibende Rhythmen, fettes Riffing, ein ordentlich rauchiger Gesang von Shouter Adrian Leu und ein grooviges Feeling, das seinesgleichen sucht. Hier steuern wir doch direkterweise mal wieder auf die volle Punktzahl zu - oder?
Leider nicht ganz, denn nach dem Eröffnungstrio gibt es leider einen kleinen Strömungsabriss. Auf einmal versucht man sich dann doch an atmosphärischen, balladesken Momenten, der Gesang wird clean, die Gitarre gezupft. Hm, das wäre ja alles nicht weiter bedenklich, aber leider haben die Kollegen ihre mit Abstand besten Songs wohl klugerweise gleich auf den Anfang der Scheibe gebannt. Denn auch wenn das Tempo mit "Winning" und "Wild" wieder anzieht, fehlt den späteren Nummern doch die zündende Energie und der schiere Mitwippfaktor der Opener.
Somit ein sehr gutes Lebenszeichen, das jede Menge Potenzial aufzeigt, aber noch nicht ganz erfüllen kann.
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