Review
Neaera - Omnicide - Creation Unleashed
Auf ihrem vierten Album haben die Münsteraner Neaera auch die letzten Elemente in ihrer Musik, die sie einst in die Metalcore-Ecke rückten, gänzlich ausgemerzt. Jetzt muss nur noch einer hingehen und das auch der Mützenfraktion erklären, die sich nach wie vor auf jedem Neaera-Konzert zum Kasper macht.
Doch Spaß beiseite. Omnicide ist eine fette Abrissbirne, deren Inspiration sicherlich bei Death-Metal-Acts wie Bolt Thrower, Hypocrisy und Amon Amarth zu suchen ist. Darüber hinaus mischen sich immer wieder schwarzmetallische Strukturen in das Liedgut, die sich in Bennys hohen Screams, wütenden Double-Base-Einlagen und den fließenden Gitarrenmelodien äußern. "Grave New World" und auch der Titeltrack sind bestes Beispiel für diesen schleichenden Wandel.
Es macht an dieser Stelle wenig Sinn, noch weiter auf einzelne Stücke einzugehen, da man es auf Omnicide ausschließlich mit Killern voller ungezügelter Energie und großer Melodik zu tun bekommt. Ein Pünktchen Abzug in der Wertung gibt es für den Mangel an Überraschungsmomenten - unter dem Strich hört sich das alles nämlich doch recht ähnlich an. Davon abgesehen bietet Omnicide keinen Anlass zum Meckern und der allseits so beliebten Wall Of Death steht auch beim nächsten Auftritt nichts im Wege. Daumen hoch!