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Tribe - Pray For Calm... Need The Chaos

Tribe - Pray For Calm... Need The Chaos
Stil: Heavy Metal
VÖ: 15. Mai 2009
Zeit: 54:25
Label: SAOL
Homepage: www.tribe.uk.net

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Wer sich dem 80er Sound nicht verschließt, findet in letzter Zeit wieder häufiger den hart rockenden Stahl dieser Ära. Eine Zeit, in der Hair Metal, Denim und Leder und natürlich die New Wave of British Heavy Metal, kurz NWoBHM, zuhause waren. Gerade letztgenannte Spielart unseres Metalls wird von neuen Bands aufgenommen und in das 21. Jahrhundert transportiert. Alte Recken sind wieder aktiv, seien es nun Cloven Hoof oder die reformierten Witchfinder General, die letztes Jahr mit neuen Alben aufwarteten.

Diesen Sound der 80er atmet die vorliegende Scheibe der britischen Horde namens Tribe. Das Album punktet schon mal ordentlich mit dem amtlichen druckvollen Sound. Echt klingende Drums sind heutzutage eine Ausnahme, die hier voll eingebracht wird. Wenn man bedenkt, dass ein gewisser Sascha Paeth (Heavens Gate, Redkey) für das Klangerlebnis verantwortlich zeichnet, so ziehe ich meinen Hut. Kannte ich bisher nur diese aufgeblasenen klebrigen Sympho-Bombast-Produktionen a la Rhapsody Of Fire, so ist hier alles auf das Wesentliche heruntergebrochen. Recht so.

Die ersten drei Stücke schieben in Sachen Tempo an und bringen Hüfte und Halswirbel zum formvollendeten Wippen. Ein flotter Song wie "Sons Of Bukowski" oder das leicht düstere "The Beating Of Black Wings" zaubern einfach gute Laune in die Stube. Paul Kettleys Stimme ist melodisch und doch kräftig rau. Verlangt der Song einen Scream, so kommt der ohne mit der Wimper zu zucken. Beim Ausklingen der Töne erinnert das Timbre an Ex-Candlemass-Röhre Messiah Marcolin. Hallelujah!
Der Großteil der Stücke bekommt genau das, was er zur geeigneten Entfaltung benötigt. Bombast und aufgeblasenes Getöse überlässt man anderen Bands. Nick Dunne spielt eine geile Klampfe und ein feines Piano, um die balladesken und ruhigen Momente stimmungsvoll vorzutragen. Das durchaus dynamische "Ghost Ballet" und die reine Pianoballade "Bad Dreams" seien als einladende Beispiele dafür ins Feld geführt.

Dass ein Schuss britischer Hard Rock der Marke Thunder oder neuerer Demon nicht schaden kann, beweisen Songs wie das mit feinem Solo glänzende "Absolution" oder das moderne "Milovani", bei dem Amanda Somerville einige Guestvocals beisteuert. In "Oberon" ist die Dame deutlicher zu vernehmen, jedoch zündet der Song trotz der tollen Gitarren nicht wirklich. Wirkt irgendwie bieder und ohne Esprit. Leider klingt das nachfolgende "Catch Me" ähnlich schal. Sind aber die beiden einzigen Ausfälle der Scheibe. Danach wird wieder beherzt gerockt oder sanft und intensiv musiziert.

Es überwiegt der positive Eindruck auch nach mehr als zwanzig Durchläufen. Das erste auf Konserve gebannte Lebenszeichen des britischen Vierers sollte jedem hardrockenden Metalfan zusagen, der fernab von Klischees und Pathos unterwegs ist. Es wartet ein zeitloses klassisches melodisches Album. Kann es ein größeres Kompliment in immer noch trendverseuchten Zeiten wie diesen geben? Reinhören ist zumindest Pflicht.

Siebi

4 von 6 Punkten

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