Review
Long Distance Calling - Avoid The Light
Long Distance Calling konnten mich bereits mit ihrer ersten Scheibe Satellite Bay komplett überzeugen und setzen bei ihrem zweiten Album Avoid The Light genau dort an, wo sie mit der ersten Scheibe begonnen haben. Auch auf diesem Album finden sich all die Vorzüge, die ich bereits einmal beschrieben habe: Eingängige Melodien, die sich extrem wandeln können, dadurch Spannung erzeugen und dem Worte Langeweile jegliche Definition verweigern. Und alles beinahe komplett ohne Gesang.
Die Nähe zu Katatonia kann und wird nicht geleugnet. Nein, sie wird auf diesem Album sogar noch vertieft, da als Gastsänger niemand Geringeres als Jonas Renkse bei "The Nearing Grave" die Stimme erhebt. Doch das ist nicht zwingend der Höhepunbkt der Scheibe, da die anderen fünf Nummern auch ihre klaren Stärken aufweisen. Eine Nummer sticht dabei allerdings heraus.
"I Know You, Stanley Morgan" setze ich klar an die Spitze meiner Begeisterung. Das Lied beginnt mit einer ca. zweiminütigen Einleitung, die einen irgendwann beinahe schon flehen lässt, dass es doch beginnen soll, um dann auch richtig loszulegen. Schöne Gitarrenriffs, die richtig mit Druck auf einen eindreschen, ein erster Höhepunkt, der dann aber in einen ruhigeren Part überleitet, aus dem über eine einzelne Melodie wieder mehr Kraft gewonnen wird. Etwa zur Hälfte des Stücks ist ein kleiner Break, nach dem direkt von den Gitarren der Song wieder melodisch weitergeführt wird, um dann in einem großen Finale zu enden. Liest sich ein wenig wie das Muster, nachdem ein Krimi geschrieben werden sollte und so stellt sich mir der Song auch dar.
Für Freunde des Post-Rocks, des Instrumental-Rocks, des Rocks haben wir hier ein weiteres Glanzstück anzubieten.
Anspieltipps: I Know You, Stanley Morgan
Sophos