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Review
Das Kammerspiel - Der Einkehr Später Gast
Hinter Das Kammerspiel steckt Dirk Rehfus, dem ein oder anderen sicherlich bekannt unter seinem anderen Namen Sturm Deiner Winter aka SeelenSchlachten von den Black Metallern Grabnebelfürsten. Der Einkehr Später Gast ist das zweite Werk auf seinen Solopfaden und hat mit den Grabnebelfürsten nicht wirklich viel gemein.
Mit diesem Projekt beschreitet Dirk Rehfus gänzlich avantgardistische Pfade und Ambient wird hier ganz groß geschrieben. Zwar bieten die Grabnebelfürsten auch keine leichte Kost, aber was Hr. Rehfus mit seinem Projekt abliefert, verlangt dem Hörer schon einiges ab. Vor allem an Durchhaltevermögen. Denn die teils sehr langen Stücke gilt es erst einmal zu durchwandern. Verzerrte Stromgitarren sind hier absolute Mangelware, dafür sieht man sich allerlei Soundtüfteleien, Samples und noch mehr Keyboardklängen gegenüber. Nehmen wir zum Beispiel "Auf Weiter Flur", der zumindest noch etwas an seine andere Band erinnert, zeigt hier Herr Rehfus stellenweise noch sein aggressiveres Gesicht, so kommen fast schon schwarzmetallische Vocals zumindest kurzzeitig zum Einsatz. Auch der Rest des Songs kann sich sehen bzw. hören lassen, erinnert er mich etwas an ruhigere Momente der Apokalyptischen Reiter. "Zeitreise" dagegen verursacht Stirnrunzeln. Rein atmosphärische Klänge, ein tiefes Brummen und gegen Ende ein paar eingestreute Keyboardklänge. Das war's. Der Titelsong hat einen leicht orientalischen Anstrich und wirkt ansonsten auch recht meditativ, was nicht zuletzt am Keyboardteppich liegt, der das ganze Konstrukt umhüllt und hier auch leicht penetrante Ausmaße annimmt. "Endlos Fallen" kommt gänzlich ohne Gitarren, ohne Schlagzeug, ohne alles aus bis auf die schon mehrfach erwähnten Kess. Das abschließende "Sogwirkung" kommt bei seiner Spielzeit von knapp über neun Minuten mit vier Zeilen Text aus. Der Rest wird auch hier mit ruhigen, teil relaxten Klängen ausgefüllt, die in atmosphärischen Sphären und Geräuschen gipfeln.
Der Einkehr Später Gast bietet also unterm Strich viel viel atmosphärische Klänge aus der Konserve. Bis auf "Auf Weiter Flur" bietet das Album jedoch arge Längen, in denen einfach zu wenig passiert.
