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Believer - Gabriel

Believer - Gabriel
Stil: Progressive Thrash Death Metal
VÖ: 09. April 2009
Zeit: 54:58
Label: Metal Blade
Homepage: www.believerband.net

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16 Jahre hat das letzte und dritte Album Dimensions auf dem Buckel und war mein erstes Eintauchen in die musikalischen Tiefen der amerikanischen Believer, die mit einer Mischung aus progressivem Metal und einer Dosis Thrash ihre eigene Nische fanden. Dazu gehören die christlichen Texte wie das Amen in die Kirche. Ähnlich wie bei den Landsmännern von Tourniquet eine Mischung, die zu funktionieren scheint, jedoch bei der breiten Masse kein Gehör findet.

Warum nur? Believer besitzen alles, was Fans der genannten Mucke begeistern sollte. Einen eigenständigen Gesang von Kurt Bachman a la Nuclear Assault-John Connelly meets Destruction-Schmier, verschachtelte aber nie strukturlose Breaks. Virtuoses Gitarrenspiel mit Flitzefinger-Soli und einprägsame Arrangements, die beim ersten Hören durch die unterschiedlichen Tempi der einzelnen Musiker und das Verwenden unterschiedlicher Metal-fremder Instrumente vordergründig verkopft wirken mögen. Dies gibt sich jedoch mit jedem weiteren Umlauf. Jazzig verspielte Anteile lockern das rohe Wirken immer wieder auf und schenken der Musik eine Langzeitwirkung, die so schnell nicht verpufft. Zeit zum Hören und Verstehen sollte mitgebracht werden, denn Believer bewegen sich weit weg von metallischer Hausmannskost eingehüllt in ein authentisches etwas höhenlastiges Soundgewand.

Techno Thrash with class nannte man das Ende der 80er Jahre, als Mekong Delta, Voivod, Watchtower oder meine absoluten Faves Anacrusis und Coroner die Anlagen des technisch interessierten Bangers verzückten. Viel zu selten wird dieser Sound heute gespielt und da heben sich Believer doch stark vom gegenwärtigen Mainstream ab. Hört einfach das abgedrehte Einschieben der Pianoparts in "Stoned" oder "Shut Out The Sun" oder das mit dem Ende des Songs gespielte Didgeridoo bei "Medwton". Irgendwie will das alles nicht zusammenpassen, für ungeübte Ohren sicherlich ein Manko. Aber hey, das ist Kunst in Töne gepresst. Klassischen Thrash findet man in "Focused Lethality" mit bestem Bay Area-Riffing. Somit muss man nicht nur mit einem Harmonielehrebuch vor der Anlage ringen, sondern kann sich ordentlich die Müdigkeit aus den Gelenken schütteln und das Köpfchen kreisen lassen.

Ein tolles Comeback ist den fünf Amerikanern mit Gabriel gelungen. Ob die schon damals nicht in Strömen auf die Mucke anspringenden Fans heutzutage damit zu begeistern sind, will ich in Summe dann doch stark bezweifeln. Zu viel wird in diesen schnelllebigen Zeiten noch mehr den Trends hinterher gehechelt. Umso mutiger die Veröffentlichung dieses Albums durch Metal Blade. Gebt der Band eine Chance und sackt bei Gefallen an Gabriel die ersten drei Alben, welche über Metal Mind vor zwei Jahren wieder veröffentlicht wurden, zusätzlich ein.

Siebi

5 von 6 Punkten

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