Review

Die Berliner Combo Morbid Mind legt mit Deadly Incorporated ihr inzwischen drittes Album vor, nachdem es anno 2000 das Debüt Mindless und 2005 das Zweitwerk Ragin' Deep Inside gab.

Was hier sofort auffällt ist der gute Sound der für Deadly Incorporated im Berliner Tonspeicher gezimmert wurde. Absolut professionell und perfekt auf die Songs abgestimmt. Hier stimmt das Verhältnis von schnittigen Gitarren, pumpendem Bass, böllerndem Schlagzeug und ausdruckstarkem Gesang. Dabei bewegen sich Morbid Mind irgendwo in der Schnittmenge von Power und Thrash Metal, wobei beide Seiten zu gleichen Teilen ausgelebt werden. Die Thrash-Seite sorgt für die nötige Aggression und Geschwindigkeit, während der Power-Anteil für die Ohrwurmqualitäten und die langsameren Parts der Tracks verantwortlich ist. Hier liegt dann auch die ganz große Stärke der Hauptstädter, denn beinahe jeder Song hat seine Momente, die sich ganz tief im Gedächtnis festfressen und ihn nachhaltig dort verankern. Als Höhepunkte möchte ich an dieser Stelle exemplarisch "Insignificant", "Apocalypse", "Deadly Inc." oder "Talk To The Hand" nennen, wobei gerade letzterer Song ein absolut fieser Ohrwurm ist, der im Refrain durch sein männlich/weibliches Gesangswechselspiel nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen ist.

Derart stark sind zwar nicht alle Songs ausgefallen, mit "Breakdown" oder "Destroy" findet man meiner Meinung nach auch schwächeres Material, doch Totalausfälle sind hier absolut nicht zu vermelden. Morbid Mind agieren auf hohem Niveau und sollten ein breites Spektrum an Fans ansprechen. Wer auf energetischen, eingängigen und markanten Heavy Metal steht, ist bei Morbid Mind an der genau richtigen Stelle.

Lord Obirah

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