Review
Impellitteri - Wicked Maiden
Impellitteri - die Band, bei der sich das Besetzungskarussell schneller dreht, als man sich umschauen kann, legt nach drei Jahren Abstinenz ihr neues Album Wicked Maiden vor. Neben dem einzigen Fixpunkt in der Band, nämlich Gitarrenfrickler Chris Impellitteri himself, ist Rob Rock wieder zurückgekehrt - in die Band, die er einst mit gegründet hat. Das sind auch die beiden, die den Sound auf Wicked Maiden maßgeblich prägen, Chris' markantes Gitarrenspiel und Rob Rocks eindringlicher Gesang, der mir hier auf der Impellitteri-Scheibe deutlich besser gefällt als bei seinem letzten Projekt Fires Of Babylon.
Die Songauswahl pendelt sich irgendwo zwischen Power-Metal-Hymnen a la Vicious Rumors wie "Wicked Maiden" oder "Weapons Of Mass Destruction" und Malmsteen-artigen Heavy-Stücken mit pfeilschnellen, klassisch angehauchten Gitarrensolos wie etwa "Garden Of Eden" oder "The Vision" ein. Wie immer dürfen sich Nachwuchs-Gitarristen gerne an den Solos des Herrn Impellitteri versuchen, wobei ich bemerken muss, dass dieser seine Künste auf Wicked Maiden deutlich in den Dienst der Songs stellt und hauptsächlich während der Solos seinen Flitzefingern freien Lauf lässt. Beherrschend auf der Scheibe sind die tighten Riffs, die an die Kollegen der anderen bekannten amerikanischen Power-Metal-Legenden wie etwa Racer-X oder Metal Church erinnern. Wobei "High School Revolution" auch einem Van Halen-Album hätte entspringen können. Neben dem sperrigen "Holyman", das wegen seiner verschrobenen Rhythmik auf mich recht verstörend wirkt, bekommt der geneigte Banger mit "Wonderful Life" und "Last Of A Dying Breed" auch noch ein paar wunderbare Mitsingrefrains vor den Latz geknallt.
Wicked Maiden ist recht gut geworden, aber, meiner bescheidenen Meinung nach, nicht herausragend. Das wird die Fans des Gespanns Chris Impellitteri/Rob Rock jedoch nicht davon abhalten, sich das Teil ins Regal zu stellen, denn enttäuscht werden diese definitiv auch nicht.