Review

Also Bang Bang kenn ich ja, Tai Gong auch, und Tai Gin Seng, aber Bai Bang, das zumindest ich noch nicht gehört. Macht nix, der Waschzettel klärt uns ja freundlicherweise auf, dass wir es hier mit einer der besten schwedischen Rockbands zu tun hätten - ah ja, und Kollegen wie In Flames und Soilwork lassen wir da mal weg. Na, stilistisch zu verorten ist das Ganze nicht besonders schwierig, die Herren auf dem Bildmaterial stehen trotz gestandenen Alters zu Haarspray und Kajal. Glamrock ist also angesagt, und die Querverweise auf die Bands, mit denen man schon Bühnen (zer)teilte, lesen sich vielsagend: Pretty Maids, Ratt, Mötley Crüe usw., also ein Who Is Who der DreiWetterTaft-Fraktion. Gespielt hat man auch schon im Whisky A Go Go, also passt alles.

Das ist ja eigentlich ganz genau meine Baustelle, und die insgesamt zehn Nummern sind zweifelsohne ja recht gut produziert und kompetent gespielt, aber nach einigen Durchläufen ist schon klar, warum man es bislang nicht ganz an die Tabellenspitze geschafft hat. Zu austauschbar, zu 1000x gehört sind die Riffs, Refrains und auch Textfragmente, die wir hier erleben. Posermucke muss immer Spaßfaktor und Eingängigkeit vereinen, so wie das neuere Genre-Vertreter wie die Poodles oder Wig Wam vormachen, die ja durch freudige Coverversionen (z.B. "Dschinghis Khan") auch den Gaudifaktor nie vernachlässigen, aber vor allem durch schmissige Kompositionen glänzen. Die fehlen auf Are You Ready leider fast völlig, nur eine Ballade wie "Only The Good Die Young" entwickelt eine Atmosphäre, die das gewisse Etwas ihr Eigen nennen darf. Bei den Rockern vom Schlage "I Love The Things You Hate" oder "Party Queen" denkt man: alles schon gehört, und teilweise besser gemacht.

Für beinharte Genre-Fans einen Blick wert - so richtig schlecht nicht, so richtig gut aber auch nicht.

Holgi

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