Review
Andrew Gorczyca - Reflections - An Act Of Glass
Hier haben wir einmal eine durchaus traurige Geschichte. Der in Rede stehende Andrew Gorczyca verstarb 2004 mit gerade mal 40 Jahren und hinterließ dabei ein kleines Opus an gitarrenorientierter Musik, die er mit recht bescheidenen Methoden aufgenommen hatte.
Sein Bruder Chris nahm sich dieses Vermächtnisses an und arbeitete über vier Jahre, um die Kompositionen seines Bruders einem größeren Hörerkreis zugänglich zum machen. Dazu versammelte er - seines Zeichens selbst Drummer - einige Mitstreiter aus der proggigen Szene um sich, darunter Adrian Belew und Phil Keaggy, um die Konzepte auszuformulieren und professionell aufnahmefähig zu machen.
Das Ergebnis wurde dann auch tatsächlich mit einer siebenköpfigen Besetzung eingespielt und bietet insgesamt acht Stücke in sehr feiner, eingängiger Manier, die Prog-Rock der freundlicheren Sorte bietet. Irgendwo in der Schnittmenge zwischen Saga, Journey und eigentlich mehr AOR-orientierten Acts tummeln sich die melodie-lastigen, immer gefälligen Stücke, die allesamt eine angenehme Atmosphäre und durchaus gute Ideen versprühen. Sperrigkeit und Komplexität ist Fehlanzeige, übermäßige Härte gibt es auch nicht, dafür aber einige einfach schöne Songs, die durchaus mehrheitsfähig sind.
Insofern ein würdiges Denkmal für den eigentlichen Urheber.