Review
Bann - Eschatologia
VÖ: 28. Februar 2009
Zeit: 65:10
Label: Grief Foundation
Homepage: www.bannseiten.com
Die württemberger Black Metaler von Bann versuchen durch viel Atmosphäre und, mal wieder, den Themenkomplex Mittelalter, Glaube und Grausamkeit sich selbst in der Szene zu positionieren. Ihre Debütscheibe Antiochia war gut aufgenommen worden, so dass nun mit Eschatologia bereits der Feinschliff begonnen werden sollte.
Insgesamt erhält man eine gute Stunde Black Metal, aufgeteilt in sechs Tracks, bei dem der Gesang und die Machart an Angizia oder die bekannteren Dornenreich erinnern. Musisch werden sehr viele Register gezogen und neben Double-Bass-Wänden, schweren Gitarren und dunklen Keyboard-Klängen werden ebenso Synthi-Streicher und eine ganze Anzahl anderer Effekte verwendet. So beginnt der Opener "Der Geiger" noch sehr ruhig und getragen und lebt vor allem von der Erzählung und der bereits angesprochenen Atmophäre. "Scwarze Bulle" fährt da stellenweise schon ganz andere Geschütze auf und zeigt, dass es sich hier um Metal handelt. Neben den Screamings und Shoutings wurden auch normal gesprochene Textpassagen bei diesem Song eingebaut, die in einem sehr klagenden Ton gehalten sind.
Damit wäre die ungefähre Bandbreite abgedeckt, in der sich die Scheibe bewegt. Es ist viel Platz zum Austoben, der nur teilweise konsequent genutzt wurde. Die Tracks zwei bis vier enthalten so viele Längen, bei denen man sich fragt, wo jetzt der Song eigentlich hinführen will, so dass man mit den Gedanken stark abschweift. Und gerade das ist bei dieser Scheibe nicht ratsam. Die Verknüpfung von Texten und der Musik, den Stimmungen und dem Einsatz musischer Elemente ist essentiell für die Musik von Bann. Dies kann zu einer Überforderung beim Zuhören führen, was auch durch die Längen geschieht. Erst mit "Fraß der Flammen: I Poli" haben es Bann geschafft, die Leerstellen zu begrenzen, so dass der Song in sich geschlossener und hörbarer klingt.
Die Scheibe kann noch nicht mit den Größen des Genres konkurrieren, aber man sieht das Potential der Band, die es leider noch nicht ganz verstanden hat, dieses auch konsequent umzusetzen. Wer Black Metal im Stile von Dornenreich mag, der sollte ein Ohr wagen.
Anspieltipps: Der Geiger, Fraß der Flammen: I Poli
Sophos