Review
Wolf - Ravenous
Der Wolf heult wieder. Endlich, möchte man als Mitglied der IG Schwermetall sagen. Das Fell wurde etwas erneuert, so sind mit Anders Modd am Bass und Richard Holmgren an den Kesseln zwei Neuzugänge gegenüber dem letzten starken Werk The Black Flame dem Rudel zugehörig. Sänger Olsson schnallt sich wieder die Gitarre um und fertig ist das klassische Metal-LineUp. Dass die Schweden nichts verlernt haben, beweist gleich das starke Eröffnungsduo, dass die Nieten aus der Kutte schießen und das Höschen lecker befeuchten. Meine Fresse, das ist Heavy Metal wie er sein muss.
"Speed On" treibt schnell nach vorne, die Gitarren riffen fett, "Curse You Salem" mit leicht orientalischem Grundriffing und schier endloser Power schiebt genau wie der Opener an. Doppelstimmige Leads, ausgefeilte Soli und dazu die melodisch hohe Stimme von Niklas StÃ¥lvind alias Olsson. Ähnlich wie bei den Newcomern und Landsmännern Enforcer werden keine Gefangenen gemacht. Metal ist the fucking law und sonst gar nix. Kein Zucker, keine Kinderlied-Melodien oder verwaschene moderne Einflüsse zur Horizonterweiterung. Der authentische nicht zu höhenlastige Sound von dem allseits bekannten Roy Z. drückt gut, die Rhythmusgitarren kommen mit Schmackes aus den Boxen. Recht so!
Originell klingt natürlich anders, aber zur Hölle: will ich das bei Wolf? Nein und nochmals nein! Das ist eine Konstante, wenn man ins CD-Regal zu einer Scheibe der Schweden greift, dann will man nur zwei Dinge. Spaß und Metal, ja, und drei oder vier Hopfenkaltschalen, ich gebe es unumwunden zu. Wer beim Titeltrack oder dem nachfolgenden Hit "Mr. Twisted" still vor der Anlage hockt, dem ist nicht mehr zu helfen. Das rockt und rollt von vorne bis hinten. Die saugeile Gitarrenarbeit und das famose Songwriting bescheren mir den ersten rostfreien Ohrgasmus des Jahres 2009.
Wer sich Metal nennt und in den seligen 80ern sein Heil sucht, der muss hier zugreifen. Freunden des Wolfs brauche ich da gar nichts zu sagen. Neueinsteigern seien diese jungen Herren, die frisch und unbekümmert den Sound aller Sounds zelebrieren, ans metallische Herz gelegt. Jetzt fehlt nur noch eine amtliche Headlinertour mit Enforcer oder weiteren klassischen Metalkapellen und ich wähne mich im Nirwana.
Siebi
Vorheriges Review: Jeff Scott Soto - Prism (Luxury Package Reissue)