Review

Auf Proceed With Memories... verabschiedet sich Jane-Hauptsongwriter Werner Nadolny von seinem 2007 verstorbenen Freund, Mitmusiker und Jane-Gründungsmitglied Peter Panka.
Die Krautrockband genießt heute nicht mehr dieselbe Bekanntheit wie zu ihren Hochzeiten vor zwanzig bis dreißig Jahren, hat aber immer noch einige treue Fans. Ein Album vor allem für diese spezielle Zielgruppe.

Die Band hat Nadolny für diesen Tonträger um prominente Gäste ergänzt: Stimmgewaltige Unterstützung geben Jutta Weinhold (Zed Yago, Velvet Viper), die bereits für die legendären Amon Düül II gesungen hat sowie der ebenfalls lange in der Szene aktive Geff Harrison (u.a. Kin-Pin-Meh). Was hier als Jane unter der (inhaltlich nicht festgelegten) Bezeichnung Krautrock firmiert, ist eingängiger, melodieorientierter, bombastischer Rock. Im Vordergrund stehen oft die Stimmen von Weinhold und Harrison, die in "Sometimes" oder "Tribute" besonders zum Tragen kommen. Ebenso werden die Siebziger-typischen Keyboards häufig eingesetzt, denen Nadolny zum Beispiel in "Requiem" lange Solopassagen einräumt. Ein adäquates Resümee zu ziehen fällt schwer, denn mit Janes Musik, in deren Kontext man diese Scheibe sehen sollte, bin ich nicht vertraut. Einerseits durchaus gute Rockmusik, die ihr Anliegen sehr ehrlich und ergreifend vertritt, andererseits wirkt Proceed With Memories... abwechslungsarm und ein wenig durcheinander, so wie eine EP. Dem steht jedoch die fast einstündige Spielzeit entgegen, selbst wenn man die beiden Bonustracks, eine Radioversion von "Tribute" und eine Liveaufnahme mit Panka an den Drums abzieht.

Unterm Strich eher eine Sache für diejenigen mit persönlichem Bezug zur Band und nicht das richtige Album um sich in Jane einzuhören.

Fab

Ohne Wertung

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