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Abrogation - Sarggeburt

Abrogation - Sarggeburt
Stil: Melodic Death Metal
VÖ: 09. Januar 2009
Zeit: 52:39
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.abrogation.de

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Das aus Magdeburg stammende Quartett ist schon lange Jahre im Untergrund unterwegs. Schade, dass ich erst jetzt auf diese Band aufmerksam werde. Der inzwischen vierte Longplayer der Jungs rotiert nun schon seit geraumer Zeit in meinem CD-Schacht und macht keine Anstalten, dort wieder raus zu wollen.
Die Musik von Abrogation kann man nicht nur in eine Schublade stecken. Rain musikalisch gesehen haben wir es hier mit einer Mischung aus "normalen" Heavy Metal, melodischen Death Metal und einer Spur Thrash Metal zu tun. Gekrönt wird das Ganze durch die komplett in deutsch gehaltenen Texte, was ja nicht alltäglich ist, ein Metal-Album der härteren Gangart in der Landessprache zu haben. Dabei machen vor allem die Texte einen sehr guten Eindruck auf mich, aggressiv gegrowlt und doch sehr verständlich. Thematisch muss das Mittelalter herhalten, allerdings mit seiner morbiden und dunklen Seite. Allein schon die erste Textzeile "Willkommen in der Finsternis, im Reich von Wurm und Made" zeigt die thematische Ausrichtung. Bleiben wir doch gleich beim Opener und Namensgeber. Nach einem kurzen Intro brechen die Gitarren mit einem extrem knackigen Riff durch die Membrane und schrauben sich unaufhaltsam ins Genick, unterlegt von leisen Keyboardklängen. Der Song ist in schönem Midtempo gehalten und entwickelt bereits beim ersten Hören einen ordentlichen Drive. Sehr effektiver Einstieg in die Scheibe. Deutlich schneller geht es bei "Eisenketzer" zu, bevor sich der "Sündenbock" wieder des Midtempos bedient. Allerdings wirkt der Song aufgrund der diversen Tempowechsel nicht ganz flüssig. Orientalische Klänge läuten "Das Schwert Des Propheten" ein, die sich auch im Song stellenweise wiederfinden. Nicht so richtig warm werde ich mit "Fegefeuer". Dieser Song macht einfach einen zerfahrenen Eindruck auf mich, mal kommt er behäbig, fast schon schwermütig durch die Boxen, dann plötzlich wieder erfolgt eine Blast-Eruption, bevor das Tempo erneut gewechselt wird. Dieses Auf und Ab macht den Song eher unzugänglich. Dass die Jungs es auch anders können, zeigt das folgende "Wechselbalg", hier wird schön drauf los gegroovt, incl. Tempowechsel, und alles wirkt wie aus einem Guss. Die Arbeit vom "Totensammler" wird auf Sarggeburt ebenso beschrieben wie die inszenierten Hexenverbrennungen, die es im Mittelalter zuhauf gab ("Eine Fürs Feuer"). Jedoch auch ohne Stromgitarren machen Abrogation eine gute Figur, wie "Hans Eisenbeiss" nach einer Überlieferung von Johann Caspar Zopf belegt. Der Song hat etwas von einem Minnegesang, allerdings in ein modernes Gewand gekleidet. Als Bonus schließt die Dreingabe "Eisenmütze" den Rundling ab, dessen Text doch ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubert.
Wer auf melodischen Death/Heavy Metal aus deutschen Landen steht, sollte Abrogation unbedingt mal antesten. Auch den Haltbarkeitstest haben die Jungs bestanden, denn auch nach mehrmaligem Hören wird diese Scheibe kein bisschen langweilig.

Ray

5 von 6 Punkten

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