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The Blackout Argument - Remedies

The Blackout Argument - Remedies
Stil: Melodic Hardcore
VÖ: 09. Februar 2009
Zeit: 40:23
Label: Lifeforce Records
Homepage: www.theblackoutargument.com

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Mit Remedies beehren uns die fünf Lokalmatadoren aus der bayerischen Landeshauptstadt nach der Download-EP Smile Like A Wolf in Kürze zum zweiten Mal. Lifeforce als Labelpartner lassen informierte Metal- und Hardcore-Junkies mit der Emo-Zunge freudig schnalzen. Im Gegensatz zu vielen corenden Kollegen brüllkreischt Sänger Raphael Schmidt nicht dauernd wie ein abgestochenes Schwein durch die Botanik, sondern versucht den Harmoniegitarren mit der Melodie zu folgen, was der Mucke bei weitem mehr Dynamik verleiht als so mancher US-Coreband. Wo wir bei botanischem Allerlei angelangt sind, zurück zur klammernden Nomenklatur der Songs. Diese sind mit der Heilkraft der Kräuter aus dem Garten Eden gesegnet. So wird vom Felsquell, dem Ackersenf wie dem Acker an sich oder der Weide sowie der Föhre berichtet. Lärche und Ginster sind weitere beschriebene bzw. beschriehene Heilmittel und finden Einzug in des Hörers Welt. Interessantes Konzept.

Alan Douche war fürs Mastering zuständig und hat einen ausgewogenen druckvollen Sound gezimmert, der brutal aber nicht zu zermalmend auffährt. Hart aber räumlich offen knallen die Äxte ihre Salven raus. Die Vocals wechseln zwischen Shouten und melodischem Klargesang hin und her. Die Gitarren sind teilweise im Metal verankert, wozu auch der Mix beiträgt. Die meist zwei- bis dreiminütigen Eruptionen bieten insgesamt klassischen Hardcore im Metalgewand, sind aber vom aktuellen Metalcore doch einige Kilometer entfernt. Zu sehr liegen die Wurzeln im Core, was ich als positiv herausstellen möchte. Denn Metalcore gibt es seit Jahren zuviel und irgendwie merkt man der Szene und Industrie an, dass eine Gesundschrumpfung wie schon beim Melodic Death oder Gothic-Geträller im Gange ist. Es ist wie mit dem Sand am Meer und wer behält bei der Masse an Auswahl noch den qualitativen Überblick? Eben, keiner.
Als Anspieltipps seien mal der fabelhafte Speedrocker mit einleitenden Drumfills belegte Oliven-Song "On The Top Of The Beat (Olive)", das moshmelodische "Vampire Searching For Some Light (Larch)", der im Chorus eingängige Melocorler "Kidnap Yourself (Aspen)" und das mit kurzen akustischen Klampfen gewürzte "Daisied Tree (Hornbeam)" genannt. Mir gefallen die Blackouts immer dann, wenn Raphael seine klare Stimme aufs Spielfeld führt, da diese einen guten Ausgleich zu den schrubbenden Gitarren bietet.

Da es mir auf Albumlänge etwas zu wenig Abwechslung und zuviel Geshoute ist, dazu Soli als mögliches I-Tüpferl gar nicht vorkommen, gibt es von einem Metal-Liebhaber eine neutrale Benotung. Genrefreaks sollten sich die Scheibe jedoch gönnen. Sie bekommen ein Produkt internationalen Standards in ihren CD-Spieler. Die erste Pressung wird als limitierte Doppel-CD inklusive acht unveröffentlichten Bonustracks und der schneidig starken Smile Like A Wolf-EP in die Läden gehievt. Somit gibt es keinen Grund für echte Core-Freaks, sich das Teil nicht sofort zu holen.

Siebi

3 von 6 Punkten

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