Review
Thyrane - Hypnotic

Die Finnen Thyrane, die seit 1994 im Namen des Black Metal unterwegs sind, zockten bisher Schwarzwurzelsongs im Stile von Dimmu Borgir und frühen Cradle Of Filth, sprich keyboardlastigen atmosphärischen Black Metal.
Auf dem dritten Album Hypnotic findet sich aber ausser den Keyboardsounds kaum noch etwas von den Vorgängeralben. Vielmehr fahren Thyrane jetzt im Fahrwasser von Samael, vor allem deren Album Passage dürfte hier Pate gestanden haben.
Die Songs basieren auf recht simplen Stakkato-Riffs, die sich selten hin zu melodischen Passagen oder dergleichen verirren. Untermauert bzw. zeitweise zugekleistert wird das Ganze vom recht dominanten, aber auch oft nervigen Keyboard und zusammen mit dem simplen technoiden Drumming bewegt man sich schon Richtung EBM. Zudem hat Frontmann Blastmor seinen Gesangstil vom Black Metal Gekeife abgewandt und versucht sich nun als Vorph-Imitat.
Durch die Produktion erhält die Scheibe zudem einen recht kühlen, elektronischen Anstrich und dürfte in den Tanztempeln Deutschlands durchaus dazu führen, dass die Tanzfläche gut bevölkert sein wird. Das Album ist mit Sicherheit nicht schlecht, aber so richtig zünden will die Mixtur auch nicht, dazu fehlt einfach der ein oder andere Hit und auch vom Songwriting her bzw. von der Ähnlichkeit der Riffs bleibt der "Aha"-Effekt aus, irgendwann beschleicht einen das Gefühl, dass diese oder jene Passage doch erst ein paar Lieder weiter vorne zu hören war. Und wenn ich Samael hören will, halt ich mich persönlich lieber an das Original.