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Wardruna - Gap Var Ginnunga

Wardruna - Gap Var Ginnunga
Stil: Dark Ambient
VÖ: 16. Januar 2009
Zeit: 52:16
Label: Indie Recordings
Homepage: www.wardruna.com

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Aus den Wäldern Norwegens erreicht uns diese runde Scheibe Klangeskunst. Die eigentlichen Wurzeln Wardrunas reichen bis ins Jahr 2002 zurück, als die Idee für dieses Projekt geboren wurde. Nur dauerte es ein paar Jährchen, bis zum einen Realität daraus wurde und zum anderen die geeigneten Mitstreiter gefunden waren. Kopf hinter Wardruna ist Einar Selvik, besser bekannt unter dem Pseudonym Kvitrafn, mit dem er 2000 bis 2007 die Felle bei Gorgoroth verdrosch. So verwundert es nun auch nicht weiter, dass Gaahl (Vocals bei Gorgoroth) auf dem mir vorliegenden Debutalbum die, zugegeben eher spärlich eingesetzten, Vocals übernommen hat.
Mit dem rohen Black Metal Gorgoroths hat Wardruna jedoch mal eben rein gar nichts gemeinsam. Vielmehr regieren hier die feinen, zarten Klänge das Geschehen. Die Musik, die einem hier entgegen kommt, kann man so einfach nicht in nur eine Schublade packen. Eine Mischung aus Folk, Mittelalter und (Dark) Ambient trifft hier wohl am ehesten zu. Doch vorab sei angemerkt, dass der Sound mit Metal nichts am Hut hat, so sucht man Stromgitarren hier vergebens. Vielmehr wird auf Gap Car Ginnunga auf ansonsten nicht alltägliches Instrumentarium zurück gegriffen, sei es nun Maultrommel, Luren oder verschiedene Arten von Fiedeln, um nur ein paar zu nennen. Angedacht ist Gap Var Ginnunga zudem als erster Teil einer Trilogie, die die Runen des altnordischen Runenalphabetes musikalisch interpretieren will.
Nach dem wikingermäßigen Intro kommt der erste Song "Hagall" durch die Membrane. Ein einfacher, gradliniger Rhythmus aus Paukenschlägen dominiert hier das Geschehen. Alles weitere passiert während des Songs im Hintergrund, sei es nun eine kleine mittelalterlich anmutende Melodie oder das Rauschen im Wald (ja, ihr habt richtig gelesen). Zwischendurch werden ein paar geflüsterte Zeilen zum besten gegeben, ansonsten kann man sich während der knappen acht Minuten ganz und gar der Rhythmik hingeben. Auch wenn das jetzt ein wenig eintönig klingen mag kann man sich der Atmosphäre des Songs nicht so ohne weiteres entziehen. "Bjarkan" ist in einem leicht tanzbaren Midtempo gehalten, bei dem die Maultrommel eine dominierende Rolle spielt. Zwischendrin wird einem tiefen Chor Platz gemacht, bevor sich die Trommeln wieder ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Die einsetzenden weiblichen Gesänge geben dem Song etwas Spirituelles, Klagendes. Dass es auch gänzlich ohne Trommeln und Rhythmusinstrumente gehen kann, wird bei "Loyndomsriss" zelebriert. Und Zelebrieren ist eigentlich auch eine gute Umschreibung der Scheibe. Man merkt, dass die Ideen für diese Klangwelten lange gereift sind und dass auch an der Umsetzung entsprechend gearbeitet wurde. Ganz nach dem Motto "in der Ruhe liegt die Kraft" gibt es hier keine feucht-fröhlichen Partysongs, alles ist mit Bedacht und Achtung arrangiert und produziert worden. Keine übertriebene Power, man lässt den Songs den nötigen Raum, um sich frei entfalten zu können um ihre Wirkung zu erzielen. Die meisten Songs sind eher andächtig gehalten, ganz so als wolle man inmitten der Natur eben dieser huldigen, ohne sie gegen sich selbst aufzubringen. Aber auch etwas flottere Kompositionen sind zu finden, wie zum Beispiel "Jara", welches ruhig beginnt, sich aber dann zu einem gemächlichen Tanzrhythmus steigert, ohne jedoch die Andacht des Albums zu gefährden.
Gap Var Ginnunga ist eine gute musikalische Grundlage, um seine Gedanken los und treiben zu lassen und um der Hektik des Alltags zu entfliehen.

Ray

5 von 6 Punkten

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