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Black Reign - Sovereign

Black Reign - Sovereign
Stil: Thrash Metal
VÖ: 24. Oktober 2008
Zeit: 78:02
Label: Battlegod Production
Homepage: www.blackreignmetal.com.au/index.html

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Es gibt so Werke, da fragt man sich als Rezensent echt, ob das vor einem liegende Produkt nun ernst gemeint ist oder eine Verarschung sein soll. So geht es mir zum Beispiel beim aktuellen Werk der australischen Combo Black Reign. Ist es ein Scherz, dann beileibe kein guter, ist es ernst gemeint, dann isses noch viel schlechter. Und ich fürchte fast, die meinen das tatsächlich ernst...
Dabei macht die Scheibe auf den ersten Blick gar keinen so schlechten Eindruck. Die Gestalten auf dem Bandfoto sehen durchschnittlich aus, das Coverartwork wirkt zwar ein wenig zusammengeschustert, sorgt aber zumindest nicht dafür, dass ich mein Essen unfreiwillig wieder hergebe und eine Gesamtspielzeit von über 78 Minuten könnte sogar auf etwas ganz Großes hindeuten. Nun, zumindest das stimmt so halbwegs, denn Sovereign ist ein ganz großer... Griff ins Klo!
Die Viererbande von Down Under holpert und stolpert sich da durch elf völlig verkorkste Pseudo-Thrasher, dass es jeder Schülerband die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, wenn sie sich selbst so präsentieren würde. Die Stücke sind allesamt zu lang, manche kommen erst nach zwei Minuten völlig überflüssiger Einleitung so langsam in die Pötte, Rhythmusgefühl kennen die Herren Musiker nicht mal aus dem Fremdwörterbuch und anständiges Timing ist hier überhaupt nicht vorhanden. Fast immer kommen die Breaks und Einsätze einen Ton zu spät und Spannungskurven innerhalb der Stücke findet man auch keine, dabei wären sie doch lang genug, um jede Menge davon unterzubringen. Die Produktion dieser Materialverschwendung ist ebenfalls unterste Schublade, von der Bassdrum höre ich das ganze Album über keinen Ton, dafür scheppert der Rest der Schießbude vor sich hin, als würde Mutters Topfschrank gerade von einem Erdbeben erschüttert werden. Die Gitarren klingen elend schief, extrem scharf, dafür ohne Tiefe und das Gesamtpaket macht an keiner Stelle den Eindruck der Zusammengehörigkeit, sondern wirkt, wie das Cover, einfach nur zusammengestückelt.
Und als wäre das alles noch nicht genug des musikalischen Brechdurchfalls, kommt zu allem Übel auch noch die Leistung der Band selber zum Tragen. Denn was da an des Schreiberlings Ohr dringt, lässt den Begriff "Kunst" in diesem Kontext völlig deplatziert wirken. Gut, die meisten Aspekte der individuellen Leistungen könnten man wieder mit dem Begriff Schülerband gar trefflich beschreiben (wobei ich damit manchen Nachwuchskapellen mit Sicherheit unrecht tun würde), aber aus dem ganzen metallischen Bodensatz ragt doch ein Turm der Unerträglichkeit weit empor: Die "Sangeskünste" von Bandchef Michael Demov! Nein, er ist nicht nur untalentiert, er ist einfach grottenschlecht! Nicht nur, dass er überhaupt keine Stimme hat, nein, er trifft auch so gut wie keinen Ton. Und als wäre sein eh schon mehr als grenzwertiges Sprechkeifen nicht genug des Schlechten, versucht er sich doch zum Leidwesen des Autors dieser Zeilen mehr als einmal in Dingen, die ich bei anderen Leuten vielleicht als Gesang bezeichnen würde.
Nein, keine Chance, diese Stümperei ist nicht zu ertragen. Kaum zu glauben, dass es sich bei Sovereign schon um das vierte Machwerk dieser Truppe handelt, aber die CD wäre selbst als Debüt ein völliger Reinfall...

Hannes

1 von 6 Punkten

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