Review
All Ends - All Ends
Hola, da will aber jemand unbedingt ins Radio!
Mit Schützenhilfe der In Flames-Gitarristen Björn Gelotte und Jesper Strömblad, die inzwischen die Band wieder verlassen haben, hat die Kapelle um das anschauliche Front-Duo Emma Gelotte und Tinna Karlsdotter es im Nu geschafft, einen Plattenvertrag an Land zu ziehen, dessen erstes Ergebnis das selbstbetitelte Debütalbum ist.
Wie schon am Anfang bemerkt, versuchen All Ends alles, um zu gefallen: Die Melodien sind hübsch, die Produktion ist sehr geil, die eingestreuten Riffs sind kernig und erinnnern manchmal tatsächlich noch an die Ziehväter von In Flames, werden aber leider meist viel zu schnell wieder verwässert, mit Keyboards zugedeckt oder rausgemischt. Nichtsdestotrotz sind einige Perlen wie etwa der poppige Alternative-Song "Apologize" oder das rockige "Still Believe" auf dem Album gelandet. Insgesamt gibt es auf All Ends sage und schreibe fünfzehn Songs zu hören, die sich aber leider viel zu ähnlich sind, als dass man die Scheibe gerne am Stück hören möchte. Vom Stil her würde ich sagen, dass wir es hier mit einer rockigeren Version von Avril Lavigne zu tun haben, die uns ihre auf Hochglanz polierten Lieder schmackhaft machen will. Natürlich fehlt auch die klavierunterlegte Ballade ("Just A Friend"), die genauso gut von Evanescence stammen könnte, nicht.
Was soll ich sagen, für sich genommen sind die einzelnen Songs ziemlich gut, wissen durchaus zu gefallen und würden im Radio maximal durch die Gitarren-Intros auffallen. Die ganzen fünfzig Minuten sind dann aber doch zu viel des Guten und ziemlich anstrengend. Wie auch immer, wer auf poppige Alternative-Metal-Songs und rockende Damen am Mikro steht, kann hier nichts falsch machen und bekommt neben der CD auch noch eine Bonus-DVD mit allerlei Video- und Bildmaterial serviert.