Review
Red Tape Parade - Ballads Of The Flexible Bullet

VÖ: 17. Oktober 2008
Zeit: 36:53
Label: Let It Burn Records
Homepage: www.redtapeparade.de
In Bayern gibt es nicht nur Schwermetaller, nein, auch die Punk/Hardcore-Szene ist fraglos vorhanden. Zu eben jener Szene gehört auch eine junge Band aus dem schönen Regensburg, Red Tape Parade mit Namen, die mit Ballads Of The Flexible Bullet hier ihr Erstlingswerk vorlegt.
16 Songs in knapp 37 Minuten sprechen eine deutliche Sprache, musikalische Epen sucht der Konsument hier vergebens. Nein, die Stücke sind kurz, knapp und auf den Punkt gebracht, ohne Spielereien, dafür mit Einsatz und Energie dargeboten. Wirklichen Pop-Punk, wie er zur Zeit wohl in Mode ist, wenn ich meine letzten Rezensionen so betrachte, gibt es hier kaum (auch wenn der Myspace-Auftritt der Band u.a. mit diesem Attribut versehen ist), allenfalls bei "Fingerprints" gleitet die Sache musikalisch etwas ins Belanglose ab. Der Rest der Tracks liegt deutlich im Hardcore-Punk-Bereich, aggressiv und bissig, mitweilen auch ein wenig arg krätzig für meinen Geschmack. Das liegt hauptsächlich an der doch arg krächzigen Stimme von Sänger Wauz, die sich allzu oft überschlägt und dem Album einen etwas hysterischen Unterton beschert. Auch wirkt sie hin und wieder recht dünn, so richtig durchschlagend kann man sie nicht nennen. Der Rest der Band bewegt sich im passablen Bereich; keine Ausfälle, keine Höchstleistungen, alles angemessen. Auch die Produktion der Scheibe ist für eine Punk-Platte ganz in Ordnung, sie klingt nicht nach Proberaum, aber auch nicht wie ein Hochglanzprodukt. Soll sie aber auch nicht. Die Songs selber sind zwar auch einigermaßen ordentlich geraten, bleiben aber auf Dauer leider nicht im Gedächtnis hängen, da fehlen dann die Momente, die einen aufhorchen lassen und sich beim Hörer verewigen.
Wenig Berührungspunkte gibt es da zum Metal, eigentlich gar keine, weswegen eine Wertung hier mal wieder recht schwierig wird. An sich ist das Werk recht durchschnittlich geraten und würde von mir eine mittlere Wertung bekommen. Aber der aufgekratzte Unterton geht mir nach zehn Minuten ziemlich auf die Klötze, weswegen es dann doch noch eine Wertungsstufe nach unten geht.
Hannes
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