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Iced Earth - The Crucible Of Man (Something Wicked Part 2)

Iced Earth - The Crucible Of Man (Something Wicked Part 2)
Stil: Power Metal
VÖ: 05. September 2008
Zeit: 60:40
Label: SPV
Homepage: www.icedearth.com

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Fortsetzungen sind in. Hat man ein erfolgreiches, vielleicht sogar klassisches Album im Backkatalog, führt man dieses kurzerhand fort. Operation: Mindcrime II, Keeper Of The Seven Keys III, Land Of The Free II, KISS Alive Teil 25 - so geht der muntere Reigen. Das muss per se nicht schlecht sein, lässt aber immer ein wenig den schnöden Versuch vermuten, durch einen bekannten Titel Fans der alten Werke zu locken.

Jon Schaffer kann hier sehr leicht kontern. Richtig ist, dass er mit dem aktuellen Album die Story von Something Wicked This Way Comes, einem seiner größten Erfolge, fortsetzt - aber diese Story war immer schon auf größere Dimensionen angelegt. Außerdem setzt er nicht nur die Geschichte, sondern auch die von vielen Fans ersehnte Iced Earth-Besetzung fort: Matt Barlow war auf der Singleauskopplung "I Walk Alone" und auf diversen Festival-Auftritten zu bestaunen. Auch wenn der gute Ripper sicher ein begnadeter Sänger ist, der völlig zu Unrecht von einem Job zum nächsten gereicht wird: Barlows aggressives, durchdringendes Organ gehört zu Schaffers Sound wie das Salz in'd Suppn.

Frohgemut machen wir uns also an das neueste Epos in der Historie der galaktischen Verschwörungstheorie im Sethianer und andere extraterrestrische Strippenzieher. Die Story zu erklären, das versuchen wir gar nicht. Den Anfang macht ein kurzes Instrumental ("In Sacred Flames"), das die Atmosphäre setzt, bevor mit "Behold The Wicked Child" ein etwas unglücklicher Einstieg gewählt. Etwas sperrig, zu wenig eingängig und beeindruckend ist das. Hm. "Minions Of The Watch" reißt die Butter auch nicht gerade vom Brot, aber ab "A Gift Or A Curse" schwingt das Pendel dann massiv in den grünen Bereich. Hier sind alle klassischen Trademarks der vereisten Erde im Einsatz: düster-bedrohliche Stimmung, in diesem Falle eher bedächtig, aber massivst schwer, und vor allem ein kongenialer Gesang von Meister Matt. Ab dann bleibt ein absolut hohes Niveau durchweg erhalten: "The Dimension Gauntlet" ballert die typischen Stakkato-Riffs, bei denen Schaffer niemals jemand was vormachen wird, bevor dann "I Walk Alone" die allseits erfreut aufgenommene Single bringt. "Harbinger Of Fate" kracht in der jetzt gewohnten Qualität weiter, und auch die nächsten Nummern bieten feinstes Futter für Kopfschüttler, die Wert auf Brachialriffing legen, aber nicht unbedingt einen Lala-Refrain brauchen. Barlow - der eine erstaunliche Variationsbreite an den Tag legt und in den höheren Regionen bisweilen sehr nahe an Paul Stanley heranreicht - setzt einen um den anderen Glanzpunkt. "Something Wicked (Pt. 3)" kann dem schweren Erbe durchaus gerecht werden, aber der absolute Hauptgewinn des Abends ist das epische "Divide Devour" - schleppend, walzend! - und dann "Come What May", das einen glänzenden Schlusspunkt unter eine große Saga setzt.

Klasse Leistung, großes Kino, aber kein Wegwerfalbum mit Allen-Gefall-Garantie. Aber das braucht ja keiner. Fortsetzungen dieser Art sind uns willkommen. So lange Deep Purple nicht auf "In Rock 2" verfallen.

Holgi

6 von 6 Punkten

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