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Osis Krull / Tarentatec - The Candy And Springtime Experience

Osis Krull / Tarentatec - The Candy And Springtime Experience
Stil: Jazz / Garage
VÖ: 10. Juni 2008
Zeit: 78:07
Label: Discorporate Records
Homepage: -

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Es gibt ein Lied von Nirvana, das so klingt, als falle die Band gerade eine Treppe herunter. Dieses Album hat zwar überhaupt nichts mit Nirvana zu tun, klingt aber auch voll nach Treppab. Tarentatec und Osis Krull, zwei wie, auch immer miteinander verstrickte Bands, geben sich in 78 Minuten die Ehre, der Hörer gibt sich je nach Konstitution die Kugel. Auf diesem Tonträger kann alles passieren. Die Bands nennen als Einflüsse unter anderem Zappa und Helge Schneider und machen unterm Strich jazzig angehauchten Garagenrock unter strengem Verzicht auf gute Aufnahmequalität.

Tarentatec setzen ihre Fünf-Track-Duftmarke zuerst. Vom verträumten Semi-Intro zum Lo-Fi-Rocker entwickelt sich "Julias Daydream". Einer der wenigen Songs mit Gesang, die Mehrheit ist instrumental. "Tractor Beam" bleibt ziemlich schnell im Ohr hängen und ist ausnahmsweise nicht völlig verquer, zumindest nicht in der ersten Hälfte. "Catch Breath" schlägt in dieselbe Kerbe.

Osis Krull präsentieren sich auf ihrem Teil deutlich keyboardlastiger. "Spider Ryder" bleibt ziemlich schnell im Ohr hängen und "Proximity" beginnt stockend, kulminiert dann aber in einem brachialen Finale, wie es auch Manowar nicht dramatischer hätten komponieren können. "Attique Chrome" fiept und dudelt sich mit seinen ferkelartigen Orgeln ins Ohr. Nie wurde die Fahrstuhlmusik in der Hölle besser rekonstruiert. Der "Coffeelord" entpuppt sich als relativ straighter Rocksong mit dramatischen Melodieläufen, die irgendwie ans Knight-Rider-Theme erinnern, bevor ruhig-verträumte Schlummermelodien das Trommelfell des Hörers einfetten. Insgesamt mein Lieblingssegment des Albums.

Gut flutschig muss es denn auch sein, denn auf Teil drei der Scheibe befindet sich das, was Max Goldt einmal so schön als Bootleg-Sektor bezeichnet hat. Acht Aufnahmen aus Freizeit und Proberaum. "Back From Berlin" trötet so bösartig daher, dass es sich ideal eignet um die Nachbarskinder zu verscheuchen, wenn sie mal wieder heimlich aus der Mülltonne essen. "Love" klingt erstaunlich normal und weckt Assoziationen an alte Schlager, bevor "Julias Nightmare", ein merkwürdiges, kurzes Garagenrock-Intermezzo dazwischenfunkt. "DEFA" kommt super, ich bin zu diesem Lied aufs Postamt geradelt und ich habe es bis heute nicht bereut. Schön entspannt und weich fließend, mmmh! Richtig genial ist "Spinnenreiter", das es bestimmt in wenigen Wochen an die Spitze der Klingeltoncharts schaffen wird.

Merkwürdiger Scheiß, am besten erstmal anhören. Streckenweise zu lang wegen der vielen Fünfminüter, mit einigen uninteressanten Songs, unterm Strich aber auch unterhaltsam bis gut. Verfechter traditioneller Songstrukturen gehen jetzt lieber. Wen's interessiert, der sehe sich die dazugehörige, vierteilige Video-Experience auf Youtube an.

Fab

3 von 6 Punkten

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