Review
Cloud9 - Money Can't Buy My Cloud Nine
Die Theorie:
Der Albumtitel verrät uns gleich mal, dass die vier Herren aus Liverpool - allen voran der stille Gitarrist - wohl zu den wichtigsten Einflüssen von Cloud9 gehören. Dennoch haben wir es hierbei nicht mit einer simplen Hommage oder Retroübung zu tun. Joe Hartmann hat an seinem Solo-Debüt jahrelang gearbeitet und gefeilt. Zum Glück hat diese akribische Auseinandersetzung mit den eigenen Songs diese nicht um ihre Frische gebracht. Die aufwändig arrangierte Musik wurde zur Gänze vom Autor selbst eingespielt und besticht durch Melodie und Harmonie. Das Grundgerüst bilden aber Gesang und die akustische Gitarre.
Songwriterpop und Balladen sind ein vielbeackertes Feld, doch Joe findet mit großem Ideen- und Abwechslungsreichtum eine sehr persönliche und intime Ausdrucksform ohne dabei den Popaspekt zu vernachlässigen. Money Can't Buy My Cloud Nine ist ein genauso reifes, nachdenkliches wie spannendes Songwriteralbum geworden und man kann schon jetzt auf das Folgewerk gespannt sein.
Die Praxis:
Bei Cloud9 handelt es sich um stinklangweiligen Gitarren-Alternative-Pop, der zu keiner Zeit auch ansatzweise begeistern kann. Die minimalistisch gehaltenen Songs werden von der zugegebenermaßen recht angenehmen Stimme Joe Hartmanns begleitet, bieten - egal ob Ballade oder nicht - keinerlei Abwechslung und taugen in dieser Form nicht einmal als Fahrstuhlberieselung. Dass dieses einschläfernde Gebräu an die berühmten Pilzköpfe erinnert, ist dagegen von der ersten Note an hörbar - allerdings verstanden es die Jungs seinerzeit wirklich gute Rocksongs zu schreiben. Dies ist hier absolut nicht der Fall. Gebt euer Geld lieber für einen Eisbecher aus - da habt ihr mehr davon... und wer zum Teufel kommt auf die Idee eine Popscheibe an ein Metalmagazin zu schicken???
JR