Review
Battalion - Welcome To The Warzone
Namen können sowohl auf etwas hindeuten als auch irreführend sein. So kann es einem auch mit Battalion gehen. Klar, der Bandname macht schon klar, dass es sich hier nicht unbedingt um pazifistisch angehauchte Kuschelmucke geht, aber genauso führt er auch zur Verwirrung, denn es existieren doch ein paar Bands mit diesem (oder einem sehr ähnlichen) Namen. Diese Band sollte weder mit den sehr ähnlich benannten Norwegen-Thrashern von "The Batallion" verwechselt werden, von denen wir hier vor Kurzem auch ein CD-Review hatten noch mit den Australiern gleichen Namens, die sich zwar der gleichen Thematik wie die hier reviewte Band bedient, aber deutlich schwarzmetallischer angehaucht ist. Nein, diese Combo mit dem Namen Battalion kommt aus Belgien und hämmert dem Hörer reinen Death Metal der alten, europäischen Schule um die Lauscher.
Erste musikalische Referenz wäre dabei meiner Meinung nach Ribspreader und das bedeutet stampfenden Midtempo-Death mit gelegentlichen Ausbrüchen in flottere Regionen, völlig unberührt von irgendwelchen anderen Musikstilen oder gar Modeerscheinungen. Kein Thrash, kein Core, kein Doom, gar nichts außer purem Death Metal. Simple, aber effektive Riffs werden von einer groovenden Rhythmussektion unterstützt, der Bass pumpt und das Schlagzeug hämmert sich stampfend durch die Botanik, ohne andauernd dem ach so modischen Blastbeat-Wahn zu verfallen, nur bei "Cracks Of My Coffin" gönnt sich Drummer Erre dann doch ein paar Blasts. Die Betonung der Mucke liegt ganz klar auf Heavyness, weniger auf Geschwindigkeit, wobei trotzdem genug Abwechslung in der Tempo-Abteilung vorhanden ist, um den Konsumenten nicht zu langweilen. Stimmlich reißt Frontmann Ruben zwar keine Bäume aus, solide wirkt sein gurgelndes Röcheln aber allemal. Solide ist auch der Begriff, mit dem ich die technische Darbietung der Belgier umschreiben möchte, gehobene Mittelklasse, keine Ausfälle, aber auch keine Höchstleistungen, die zu feuchten Höschen führen würden. Genauso ergeht es mir mit der Produktion: zweckdienlich und angemessen wäre die treffende Beschreibung. Spielzeit und Covergestaltung reihen sich da perfekt ins Gesamtbild und entlocken mir ein weiteres "solide".
Todesmetall-Verweigerer werden mit diesem Album sicherlich nicht auf die Seite der Grunzröchel-Fraktion gezogen werden, Genreliebhaber dagegen werden ihren Spaß an dieser Scheibe haben. Ein passables Werk ohne Überraschungen, weder in positiver noch in negativer Hinsicht oder um es mit einem einzigen Wort zu sagen: brauchbar.
Anspieltipps: Cracks Of My Coffin, Mass Incinerator
Hannes