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Review
War For War - Kovy Odjinud
Ein sehr umtriebiger Mensch muss er sein, dieser Lord Morbivod, ist er doch gleichzeitig Mitglied in vier Bands (u.a. Trollech) und hat daneben noch Zeit für ein Soloprojekt namens "War For War". Als wäre das noch nicht genug, handelt es sich bei diesem Projekt keineswegs um eine Eintagsfliege, Kovy Odjinud ist vielmehr schon das dritte Album, das der rührige Lord hier auf den Markt bringt.
Doch leider scheint er sich langsam zu überarbeiten, denn überzeugend ist dieser Output beileibe nicht. Black Metal der furztrockenen Art und Weise bekommt man hier geboten. Fast möchte man den Begriff "Stoner Black" ins Feld führen, wenn es um die genauere Beschreibung der Musik von War For War geht, so bar jeglicher Spannungskurven kommt das aktuelle Werk daher. Zwar beherrscht der Lord die hier gespielten Instrumente leidlich, aber Höhenflüge des instrumentalen Könnens darf man nun auch wieder nicht erwarten. Nennen wir die Darbietung mal "erträglich". Dafür aber geht mir seine Stimme ziemlich schnell auf die Eier; das Organ des Mainmans klingt nicht böse oder giftig, sondern einfach nur nach einem: WODKA! Ja, die Stimme hat was deutlich Versoffenes und kommt mir deswegen hier extrem deplatziert vor. Dazu passt allerdings die Produktion der CD bestens, erinnert mich deren Trockenheit doch deutlich an das Gefühl, das man des Morgens nach durchzechter Nacht im Hals verspürt, sprich, einen furchtbaren Nachdurst. Und als wäre das alles noch nicht genug der Ärgernisse, kommt zu der ganzen Misere noch das unausgegorene Songwriting hinzu: Auf den Stücken passiert einfach nichts! Und das, wo keiner der Tracks weniger als fünf Minuten dauert. Das ist auf Dauer einfach sterbenslangweilig. Die Scheibe plätschert über ihre gesamte Spielzeit einfach nur dahin, keine Höhe- oder wenigstens Tiefpunkte lassen den Hörer mal aufhorchen. Da hilft es auch nicht viel, dass die Songtexte nicht nur in Tschechisch, sondern auch in der englischen Übersetzung im Booklet abgedruckt sind. Das ist zwar eine nette Idee fürs internationale Publikum, aber bei der ganzen verbreiteten Langweile habe ich kein Bedürfnis, auch noch zu erfahren, worum es bei diesem Trauerspiel wirklich geht.
Nein, beim besten Willen, diese Scheibe sorgt bei mir nach spätestens drei Minuten für ein massives Aufmerksamkeitsdefizit und ist deshalb vor allem eines: Zeitverschwendung!
Hannes
