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Michael Bormann - Capture The Moment

Michael Bormann - Capture The Moment
Stil: Melodic Rock
VÖ: 23. Mai 2008
Zeit: 61:38
Label: AOR Heaven
Homepage: www.michaelbormannpage.de

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Wenn Michael Bormann gerade nicht mit anderen Bands beschäftigt ist (u.a. Bloodbound, Redrum, Tempesta), dann findet sich auch mal wieder Zeit für ein Soloalbum. Dabei ist das letzte noch keine zwei Jahre alt. Langweilig wird es dem Deutschen wohl nie werden. Eine Verschwörung meinte er beim zweiten Mal zu verspüren, aber das hat sich wohl gelegt, denn beim dritten Streich will er den Augenblick einfangen und das mit satten vierzehn Liedern.

Sehr balladesk ist der Einstieg mit "When Push Comes To Shove" geworden. Man nehme etwas Keyboard, ein bisschen Bass, dezente Gitarren und eindringlichen und ins Mark gehenden Gesang, dann ist die erste Minute auch schon vorbei und der Song steigert sich zu einem Groover der Extraklasse, der mit sehr viel Atmosphäre und Melodien ausgestattet ist. Mit indischen Klängen beginnt "Friends For A Lifetime", welches sich aber dann dem klassischen, leicht blueslastigen Hardrock widmet. Schon nicht schlecht, aber nach dem tollen Opener etwas unglücklich gewählt. "Come Take Me Higher" (mit leichten "Kashmir"-Anleihen) wäre zwar nicht die bessere Wahl gewesen, aber dafür insgesamt etwas konsequenter, was man auch auf "Live Your Life" übertragen kann. Letzteres tendiert in die Richtung Gotthard bzw. Bon Jovi zu Ende der 90er. Und an fünfter Stelle kommt dann endlich wohl eins der Steckenpferde des Herren Bormann. "I Wanna Hear Your Voice", die erste Ballade. Wirklich super gesungen zieht aber im Vergleich zu älteren Balladen (z.B. "Way Back Home") den Kürzeren. Ein Lied, zu dem wieder mitgewippt, -geklatscht und -gesungen werden darf ist das rock'n'rollige "Half Way Down" geworden. Generell bewegt sich der ehemalige Jaded Heart-Sänger enger in einem gewissen Rahmen als noch beim letzten Mal, viel Midtempo bei dem zwar zum Großteil die Gitarren schon laut sein dürfen aber die Handbremse ist immer leicht angezogen. Es gibt aber auch Ausnahmen wie das starke "Don't Bother Me" oder dem wohl härtesten Song "Doing Or Not". Ein paar Gäste konnten auch noch dazu verpflichtet werden sich zu verewigen, denn bei "Glory And Pain" unterstützt Sabine Edelsbacher den Gesang und Lanvall (beide Edenbridge) übernimmt das Gitarrensolo. Dabei ist ein ganz guter Ohrwurm herausgekommen. Von den anderen drei Balladen, die sich alle in der zweiten Hälfte befinden, können zwei voll und ganz überzeugen. Zum einen das akustisch vorgetragene "Go Going Gone" und zum zweiten "Love Is Magic", welches schon unter dem Banner Jaded Heart (Trust) veröffentlicht wurde. Zugegebenermaßen sind die Balladen schon relativ kitschig, aber es gibt wohl auch ganz wenige deutsche Hardrocksänger, denen man diese Emotionalität und Ausdrucksweise so abkauft wie Michael Bormann. Sehr authentisch und großartig gesungen, mal wieder... Auch zu loben gilt es die Chöre, die ein ums andere Mal an Def Leppard und mit Abstrichen Queen erinnern. Die Produktion ist im Übrigen sehr klar und warm aber dennoch druckvoll.

Gegenüber Conspiracy sind zwar kleine Veränderungen nach unten zu vermelden, aber das was bei Capture The Moment geboten wird, reicht immer noch aus um einen großen Teil der gleichen Stilrichtung in die Schranken zu weisen. Sicherlich gibt es kaum mehr was Neues und Innovatives aus dem Bereich, aber wen kümmert's? Bei Michael Bormann weiß man, was man geboten bekommt und das schon seit Jahren auf hohem Niveau. Da ist es egal ob sich kleine Längen einschleichen oder der Schmalz aus den Boxen tropft, die Qualität ist im Endeffekt das was zählt. Die Mission den Augenblick einzufangen ist von daher definitiv geglückt.

Andi

5 von 6 Punkten

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