Review
E-Force - Modified Poison
Eric Forrest ist in der Metal-Szene kein Unbekannter, immerhin hatte er für drei Studio-CDs und ein Live-Album die Rolle des Voivod-Frontmannes übernommen. Nachdem er bei den Kanadiern wieder draußen war, gründete er flugs eine eigene Band namens E-Force (benannt nach seinem Spitznamen bei Voivod), um seine musikalische Karriere weiter fortsetzen zu können.
Nun, bei dieser Vorgeschichte nimmt es nicht Wunder, wenn die aktuelle Band dem Vergleich mit Voivod standhalten muss. Und wahrlich, dieser Vergleich ist gar nicht mal so weit an den Haaren herbeigezogen, denn vom Musikstil her gibt es doch deutliche Parallelen. Was aber nicht heißen soll, dass E-Force ein bloßer Abklatsch der kanadischen Freaks wären, nein, überhaupt nicht, es sind nur Ähnlichkeiten vorhanden. Vom Stil her macht die Band Thrash Metal mit einer leicht spacigen Schlagseite und (zumindest für meine Ohren) einem leichten Stoner-Feeling. Eigentlich ganz interessante Kost, doch leider zündet sie beim Rezensenten überhaupt nicht. An der technischen Umsetzung liegt's nicht, die ist sowohl vom produktionstechnischen als auch von der instrumentalen Seite her voll in Ordnung. Die Scheibe klingt zwar ein wenig trocken, aber das könnte auch Absicht sein und keines der Bandmitglieder lässt auf seiner Position etwas anbrennen, da sind überall grundsolide Handwerker an der Arbeit. Was mir vielmehr zu schaffen macht, ist das Songwriting: In den lichteren Momenten als interessant zu bezeichnen, lässt es doch meist jeglichen Fluss vermissen. Für Thrash Metal fehlt mir hier der Drive, der Schwung, das ist mir zu gewollt und nicht gekonnt. Und als wäre das nicht genug des Übels, thront über Allem auch noch die unsägliche Stimme von Herrn Forrest: Dieses eintönige Kreischen saugt jeden verbliebenen Lebensfunken aus den eh schon knochentrockenen Stücken. Ich kann diese Stimme nicht lange ertragen, spätestens nach drei Stücken kommt da bei mir massives Unwohlsein auf. Nein, sorry, das geht gar nicht.
Tja, schade, die großen Fußstapfen von Voivod sind definitiv zwei bis drei Nummer zu groß, denn auch wenn ein paar Ähnlichkeiten im Sound zu vermerken sind, fehlt doch die Klasse, dieses zugegebenermaßen sehr schwere Erbe in halbwegs achtbarer Manier anzutreten.
Hannes
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