Review
Tvangeste - Firestorm
VÖ: 10. November 2003
Zeit: 44:53
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.tvangeste.com
Aus dem fernen Russland kommt dieser Silberling in meinen Player geflogen. Und will da momentan nicht mehr raus. Was sich zuerst als "naja, ganz nett" angehört hat, entpuppt sich nach mehrmaligem Hören als "will mehr davon"!
Tvangeste spielen orchestralen Black Metal. Und das sehr gut. Dabei kommen mir 3 Bands in den Sinn, noch ehe ich den Beipackzettel gelesen habe : Cradle Of Filth, Therion und Graveworm. Und siehe da: die beiden erstgenannten werden auch vom Label als "Vergleich" angeführt. Also haben mich meine Lauscher nicht in die Irre geführt. Tvangeste nun aber als bloßes Plagiat eben dieser beiden Bands abzustempeln, wäre nicht gerecht. Zugegeben, die Kreisch-Vocals von Michael "Miron" Chirva sind anfangs schon etwas gewöhnungsbedürftig, stoßen aber Odin sei Dank nicht in Cradle-Höhen vor. Dabei klingen sie teils herrlich "krank", was den Songs zusätzlich Gefühl einverleibt. Zudem verfügen Tvangeste mit Olaa über eine talentierte Sängerin, die hier als Kontrast ihr Können zum besten gibt. Hier fällt auch gleich noch positiv auf, dass auf den üblichen Beauty gegen Beast Wechsel-Gesang verzichtet wurde. So kommt Olaa hauptsächlich bei den orchestralen Parts zum Einsatz.
Apropos orchestral: hier wurde nicht auf die Konserve bzw. Keys zurückgegriffen. Nein nein, hier hat das Baltic Symphony Orchester zusammen mit dem Russischen Kammerchor Tvangeste unter die Arme gegriffen. So kommen diese Parts auch um einiges "wärmer" rüber, als bei so manch anderen Bands. Das Tempo der neun Songs ist im großen und ganzen im Up-Tempo-Bereich, ohne aber in blinde Raserei zu verfallen. Hier regiert die Abwechslung. Teils stehen Orchester und der Black-Metal gleichberechtigt nebeneinander, teils gewinnt ein Part die Oberhand, so daß die Songs nie langweilig werden und das Ganze als eine Art "Kampf" der beiden Stilrichtungen miteinander (nicht gegeneinander) betrachtet werden kann.
Beide Daumen hoch !