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Edenbridge - MyEarthDream

Edenbridge - MyEarthDream
Stil: Symphonic Metal
VÖ: 25. April 2008
Zeit: 50:41
Label: Napalm Records
Homepage: www.edenbridge.org

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Nachdem sich der Staub um den Female-Gothic-Hype etwas gelegt hat, darf man wieder mit klarerem Blick die Kombos betrachten, die auch eine Holde am Mikro haben und nicht gerade Death Metal machen (wobei das natürlich auch nicht schlecht ist, Frau Gossow). Zu den Kollegen der ersten Stunde gehören hier zweifelsohne die Österreicher Edenbridge, die 2000 mit ihrem Debüt Sunrise In Eden durchaus für Aufsehen sorgten. Nachdem dieser Zeitpunkt in etwa mit dem kometenhaften Aufstieg von Tuomas und seinen Freunden zusammenfiel, konnten sich die Herrschaften und Sängerin Sabine Edelsbacher niemals so richtig aus dem Feld der Formationen lösen, die einfach in den Nightwish-Topf geschmissen wurden. Dabei legten sie mit den Folgewerken Arcana, Aphelion, dem Livepaket A Livetime In Eden und vor allem den Scheiben Shine und The Grand Design hochspannende Machwerke ab, die sich ganz und gar keine triviale Trällerei boten, sondern düstere Symphonien voller Atmosphäre und attraktiver Sperrigkeit.

All diese Charakteristika bietet auch das aktuelle Werk MyEarthDream, das Edenbridge erneut im Studio Farpoint Station (na? na? Immer noch nix? Erste Episode Star Trek Next Generation. Encounter At Farpoint. Man hilft gern wo's fehlt) des musikalischen Masterminds Lanvall (der Herr kümmert sich angabegemäß um Gitarre, Keyboards, Piano, Bouzouki und Pipa. Und sicher auch um Pipi Langstrumpf) einzimmerten. Unterstützt wurden sie dabei erstmals vom wuchtigen Sound des leibhaftigen Tschechischen Film Orchesters, was der Scheibe eine deutlich größere Epik und ausladende Tiefe gibt. Wie gewohnt setzten Edenbridge nicht auf einfache Hitverdächtigkeit, sondern verlangen dem Hörer einiges ab, was sich aber in jedem Falle lohnt. Die insgesamt zehn Stücke bieten bestes Kopfkino, das von einer mystischen Atmosphäre lebt, die durch exotische, oft orientalisch anmutende Einsprengsel erzeugt wird. Das Zusammenspiel des kraftvollen Gesangs von Sabine Edelsbacher mit den Backing-Chören, die erneut Dennis Ward von Schlagsahne 69 beisteuerte, sorgt für spannungsreiche Melodiebögen, die weit weg von den Reißbrett-Chorus-Aufbauten sind, die die Gothic-Szene bisweilen plagen. Dabei driften sie allerdings nie ins gewollt Unzugängliche ab, sondern finden eine Mischung, die nach einigen Durchläufen eine unwiderstehlich Anziehungskraft enwickelt.
Dreh-, Angel- und Höhepunkt ist dabei das sechsteilige Titelwerk "MyEarthDream", das die Scheibe standesgemäß beschließt. Reife Leistung, die sie auf Tour mit Rage noch bis Anfang Mai auch live überzeugend rüberbringen.

Das Cover spiegelt übrigens ebenfalls das Thema der Erde, die sich - so die Presseinfo - "für höhere Energien öffnet, welche durch das Bewusststein - symbolisiert durch die Spiralform - gefiltert werden". Aha, einmal das gleiche Zeug zum Rauchen, bitte. Und ja, danke auch an die Plattenfirma, die ab dem vierten Stück ungefähr zehnmal pro Nummer erinnert, dass man gerade die neue Edenbridge hört. Hätte ich sonst glatt vergessen.

Holgi

5 von 6 Punkten

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