Review
Torture Squad - Hellbound
In ihrer Heimat Brasilien sind Torture Squad schon eine große Nummer und spielen auf allen großen Festivals des Landes. Auch die angrenzenden südamerikanischen Länder haben die vier Jungs aus Sao Paulo schon erfolgreich betourt und sich dadurch einen guten Ruf und eine solide Fanbasis erspielt. Nur in Europa will/kann/hat noch keiner so recht Notiz von den Brasilianern genommen, u.a. auch, weil ihre bisherigen Scheiben, und das sind immerhin schon deren fünf, kaum bis gar nicht erhältlich sind. Würde also Zeit für eine Veröffentlichung auch hier bei uns, mit Recht, wie das aktuelle Langeisen Hellbound zeigt.
Torture Squad lieben und leben Thrash Metal, nichts anderes. Gut, vielleicht noch ein wenig Death Metal, aber sonst bleiben sie ihrem Stil treu. Nach einem Bombast-Intro geht's dann auch gleich in die Vollen, "Living For The Kill" legt gleich mal mächtig los und zeigt wo's langgeht. Präzises Riffing, schnelles, aber abwechslungsreiches Drumming und aggressiver Gesang, der aber nicht monoton aus den Boxen schallt, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr abwechslungsreich ist. "The Beast Within" legt noch einen Zahn zu, "The Fall Of Man" und "Chaos Corporation" schlagen in die gleiche Kerbe. Erst bei "Man Behind The Mask" nehmen Torture Squad den Fuß vom Pedal und fangen so richtig zu grooven an, ähnlich wie bei "Twilight Of Mankind". Beim vorletzten Track "The Four Winds" gibt's dann ungewohnte Kost, denn hier zeigen Torture Squad, dass sie auch nur mit Akustikgitarren Stimmung erzeugen können. Auch der Abschluss und Titeltrack beginnt ungewohnt mit asiatisch angehauchten Klängen bevor der mit 7:47 Minuten längste und abwechslungsreichste Song seinen Lauf nimmt und nochmals alle Stärken der Band vereint.
Hellbound ist insgesamt ein starkes, gut produziertes Album geworden. In der Mitte des Album schleichen sich zwar ein paar Längen ein, was aber wohl vornehmlich daran liegt, dass Torture Squad hier einfach nur Vollgas nach vorne prügeln, anstatt einen langsameren Song wie gegen Ende des Albums zu platzieren. Ansonsten Daumen hoch und freie Fahrt für Torture Squad, auch in Europa!
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