Review
Carach Angren - Lammendam
VÖ: 18. April 2008
Zeit: 41:28
Label: Maddening Media
Homepage: www.carach-angren.nl
Ich mag es wenn Black Metal-Scheiben mit einem positiven "Jaaaa!" beginnen. Genau so ists beim neuesten Holländer Schwarzkäse aus der Molkerei Carach Angren. Übersetzt bedeutet das übrigens Iron Jaws. Hervorgegangen ist die Truppe aus den Black-Thrashern Vaultage. Das Trio, bestehend aus Seregor (Vocals, Guitar), Ardek (Keyboards) und Namtar (Drums) widmet sich seit 2003 der Vertonung von Mythen und Legenden.
Das Konzeptalbum erzählt die in den Niederlanden beheimatete Sage der Lammendam. Seit sie ihr so tragisches Ende fand spukt diese Dame nämlich weißgewandet in den Wäldern herum. Was sie dabei alles treibt kann ich mangels Lyrics nicht sagen, aber dem Klang nach ist es verdammt finster.
Auf dem Album, das nach zwei selbstproduzierten EPs der erste Labelrelease ist, wird musikalisch Einiges an Abwechslung geboten. Das ruhige Intro leitet ein vielseitiges Werk ein, welches nicht nur Extremes, sondern auch atmosphärisch orchestrierte Elemente enthält, ohne in Bombast-Kitsch zu versinken. Obwohl in Sachen Vocals und Orchester Parallelen zu Cradle und Dimmu Borgir hervortreten ist Lammendam bei weitem kein fades Rip-Off. Die Lieder erzeugen durchweg eine düstere Stimmung und lassen sich auch außerhalb der angedachten Reihenfolge gut anhören. Die thrashigen Parts beanspruchen die Nackenmuskeln zusätzlich auf angenehme Art und Weise. Interessanterweise singt Seregor zum Teil auch auf Französisch und bei "Phobic Shadows And Moonlit Meadows", dem Anspieltipp des Albums, auch (fast akzentfrei) auf Deutsch.
Ansonsten sind noch "A Strange Presence Near The Woods" und "The Carriage Wheel Number" besonders hervorzuheben.
Dass Carach Angren trotz Corpsepaint keine Misanthropen sind macht der Video-Track klar, auf dem sich die Band als Haufen sympathischer Schwachköpfe outet. Ich bin gespannt auf weitere Releases und hoffe, die Dame in Weiß demnächst auch auf deutschen Bühnen anhimmeln zu dürfen.
Fab
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