Review
Branded Women - Velvet Hours / Stolen Moments
Diese CD stellt mich gleich vor mehrere, für mich absolut unlösbare Rätsel:
1. Warum landet eine Band wie Branded Women bei einem Unterlabel von Spinefarm?
2. Warum landet ein Album wie Velvet Hours / Stolen Moments bei einem Metalwebzine?
3. Unter allen, teils mehr, teils weniger toleranten Redakteuren bei Heavyhardes, wie zum Teufel ist diese CD ausgerechnet zu mir gelangt?
Seufz.
Ich versuche mich jetzt dennoch an einer Beschreibung, obwohl ich dazu noch unqualifizerter bin als beim Rest der Sachen, die ich zum reviewen bekomme...
Die Musik, die die fünf finnischen Damen auf ihrem Debut präsentieren, schwankt zwischen tiefer Melancholie, einer Art sechziger Jahre Beach/Surfmusik und Songs, die genausogut auf den Soundtrack eines uralten James Bond-Streifens gepasst hätten. Alles untermalt von größtenteils cleanen Gitarren und einer starken Frauenstimme. Ziemlich abwechslungsreich also.
Da gibt es nur einen Haken: ausser mit den melancholischen Songs kann ich mit der Musik auf diesem Album überhaupt nichts anfangen. Nichts. Und auch die paar Songs, die mir gefallen kann ich maximal einmal im Vierteljahr hören. Da hilft auch die sehr variable Stimme von Frontfrau Katja nichts, die zwischen Trauer, Freude und eiskaltem, arrogantem Desinteresse so ziemlich alle Gefühlslagen und Stimmungen ausdrücken kann. Aber sehen wir der Realität doch mal in's Auge: dies hier ist ein Metalwebzine, ich höre Metal und dieses Album ist eben alles, nur kein Metal. Ich werde diese CD auch nicht bewerten, weil sie ganz einfach ausserhalb meiner Maßstäbe von "Gut" und "Schlecht" liegt.
So. Nach diesem Schock geh ich mich jetzt mal mit Cryptopsy therapieren.
Erinc
Ohne Wertung