Review
Jenx - Fuseless
VÖ: 28. März 2008
Zeit: 52:53
Label: Massacre Records
Homepage: www.massacre-records.com/jenx
Wie sagte der gute Mr. Spock immer zu James Tiberius Kirk, wenn sie wieder mal was völlig alieniges vor sich hatten? "It's life, Jim", Augenbraue hochziehen, "but not as we know it."
So ähnlich könnte das Urteil auch hier ausfallen: it's music, guys, but not as we like it.
Jenx kommen aus Frankreich und liefern eine Melange aus Metalcore und Industrial. Der Platteninfo nach sind sie im Heimatländle das große Ding - man kombiniere hier angesagte Sounds wie Neurosis, Red Harvest, Filter, Thrash und andere Elemente zu einem schmissigen Debutwerk, das die Wände wackeln lässt. Hier gibt es Doom, Industrial, Thrash, alles was das Extremistenherz begehrt.
Nun, wenn man das so sehen und an dieser Stelle beenden mag, geht das sicher. Geboller mit dicker Hose eben. Eine andere Deutung muss aber auch erlaubt sein. Die nämlich, dass die Ballerei vom Schlage Killswitch Engange und anderen Helden durch den Metal im Core ja erst goutierbar wird - das Gebolze ist schön und gut, aber spannend wird das doch erst durch die Melodien und die oftmals sehr feinen Verneigungen vor Iron Maiden. Genau das fehlt hier leider komplett.
Der Sound ist zugegebenermaßen brachial, die Riffs krachen fett, und die Drums mähen mehr oder weniger alles nieder. Aber das ist es denn halt auch, Atempausen im Sinne einer schönen Melodei sucht man vergeblich. Und Xavier (Plastic) Bertrand spielt wohl einen feschen Bass, aber sein durchgängiges Gebrülle geht nach spätestens dem dritten Song etwas auf den großen Minutenzeiger.
Also muss man einen geteilten Ratschlag erteilen: wer sich den Hintern versohlen lassen möchte, der liegt eventuell richtig. Wer bei "The End Of Heartache" vor allem den Refreng gut findet, der nicht.
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