22 Headbänga online
Suche:
Reviews (10415)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Theatres Des Vampires

Interview:
Acid Milk

Live-Bericht:
Narsil

Video:
Leaves' Eyes
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Infernal Poetry kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Infernal Poetry - Nervous System Checking (MCD)

Infernal Poetry - Nervous System Checking (MCD)
Stil: Progressive Death Metal
VÖ: März 2008
Zeit: 13:26
Label: Hardebaran
Homepage: www.infernalpoetry.com

buy, mail, print

Schizo Death Metal? Mal wieder ein neuer Stil, der nur erfunden wurde, um eine Band besonders interessant zu machen? Nun, mag sein, trotzdem ist diese Stilbezeichnung passend wie die berühmte Faust aufs Auge. Denn viel abgedrehter als die fünf Italiener kann man Death Metal kaum machen, die Stimmung auf dieser MCD pendelt irgendwo zwischen Paranoia und Schizophrenie, die Namensgebung passt sowohl, was den Stil betrifft als auch, was den Bandnamen (höllisch ist diese Art der Poesie auf jeden Fall) und den Namen der Scheibe angeht, denn wer dabei nicht zumindest ein wenig nervös wird, ist entweder tot oder Beamter.
Die Stimmung auf dem Rundling ist eine Hürde, die erst einmal gemeistert werden will, denn als eingängig kann man die Musik nicht bezeichnen. Ich habe ungefähr drei Durchläufe gebraucht, bis ich so langsam etwas damit anfangen konnte (mein erster Eindruck war: "Was soll denn der Kram, davon wird man ja ganz hibbelig?!"). Aber wenn man erstmal die Anlaufschwierigkeiten überwunden hat, offenbart sich einem eine ganz eigene Welt, in die man vom Sound der Band gezogen wird. Hier hat man praktisch das klangliche Äquivalent einer Irren... äh... Nervenheilanstalt im Player rotieren, wobei jeder Song eine eigene kleine Gummizelle darstellt. Ja, es ist schräg ohne Ende, aber es macht auch einen teuflischen Spaß, sich diesem Klangerlebnis hinzugeben! Natürlich ist das nicht alles todernst gemeint, man kann das Augenzwinkern, mit dem die Songs geschrieben und gespielt wurden, förmlich heraushören. Was mir ganz besonders gefällt, ist die Tatsache, dass es die Combo geschafft hat, die Stücke bei aller vorhandenen Vertracktheit und Abgefahrenheit als homogene Lieder an den Mann zu bringen, die nicht in kleine Einzelteile zerfallen, sondern bei denen auch während der tonnenweise vorhandenen Breaks und Zwischenspielchen immer der rote Faden beibehalten wird. Technisch wurde das Konzept absolut hörenswert umgesetzt, die CD klingt genauso, wie sie soll; aufgekratzt genug, um den Hörer nervös zu machen, aber nicht zu schneidend, um ihm mit der Zeit das Hörerlebnis zu vermiesen.
Ja, das ist mal eine ganz besondere Band, auf deren kommenden Longplayer Nervous System Failure ich schon ganz nervös warte. So, jetzt wird's aber langsam Zeit, meine Medikamente einzunehmen; ich denke, Montag sind die blauen Pillen dran. Aber wo bin ich hier eigentlich? Und warum trägt der Elefant im Kühlschrank eine Sonnenbrille, wo doch jedes Kind weiß, dass das Licht ausgeht, sobald man die Türe schließt? Ich will sofort wieder in meine Zelle! Pfleger? Pfleger?! PFLEGER!!!

Hannes

5 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Wykked Wytch - Memories Of A Dying Whore
Vorheriges Review: Jenx - Fuseless

© www.heavyhardes.de