Review
Abstract Rapture - Democadencia
Luxemburg ist nicht gerade als das Mekka des europäischen Metals verschrieen, aber dennoch machen sich immer wieder Bands aus dem kleinen Staat zum Sturm auf die Herrscher der Szene auf. So zum Beispiel Abstract Rapture, die im letzten Jahr den Wacken Battle gewinnen konnten, doch hier, um das Fazit gleich mal vorweg zu nehmen, wird es wohl beim versuchten Angriff bleiben bzw. nur zu einem eher unscheinbaren Windhauch kommen.
Dabei kann ich nicht mal sagen, dass Abstract Rapture dilletantisch zu Werke gehen oder keine abwechslungsreiche Mucke schreiben würden, im Gegenteil, die Songs sind technisch einwandfrei umgesetzt, vielseitig aufgebaut und auch mit genügend Melodien versehen, so dass auch Freunde der melodischeren Spielart zu ihrem Recht kommen. Aber Abstract Rapture klingen wie derzeit Tausende anderer Bands, Metalcore trifft Thrash Metal, wütendes Gebrüll ergänzt melodischen Gesang, alles wunderbar, doch wiedererkennen wird die Luxemburger kein Mensch, von sich-aus-der-Masse-Herausheben kann hier keine Rede sein.
Wie bei vielen anderen Combos auch knallen die Songs von Democadencia live wohl ziemlich rein, auf der heimischen Anlage verursachen die elf Eigenkompositionen dagegen nur ein gelangweiltes Gähnen. Deswegen sollte vor dem Kauf eine ausgiebige Hörprobe genommen werden.