Review
The Monolith Deathcult - Triumvirate
VÖ: 29. Februar 2008
Zeit: 59:52
Label: Twilight Vertrieb
Homepage: www.monolith-deathcult.com
Drei Jahre nach der letzten Veröffentlichung hauen uns die Holländer The Monolith Deathcult ein Death Metal-Brett um die Ohren, das sich wahrlich gewaschen hat. Sollte die alte Regel des dritten Albums zutreffen, dann steht einer steilen Karriere nichts mehr im Wege.
Doch von Anfang an. Auf Triumvirate verwurstet das Quintett schon so Einiges an Einflüssen bzw. Stilen, die auf den ersten Blick wohl so gar nicht miteinander harmonieren sollten. Brachialer Death Metal (diesmal nicht der skandinavischen Art), Doom, orchestraler Bombast, Soundsamples, jede Menge an Breaks und Tempowechsel und fast schon technoide Spielerein lassen sich auf den ersten Blick/Durchlauf ausmachen. Hinzu kommen die Vocals, die von überwiegend tiefen Grunts über klaren Gesang bis hin zu schwarzmetallischem Gekeife reichen. Klingt jetzt auf den ersten Blick reichlich wirr, ist es aber zu keiner Zeit. Denn die Jungs schaffen es über die gesamte Spielzeit, den Hörer bei der Stange zu halten und bei jedem neuen Durchlauf wieder zu fesseln. Und obwohl die Songs beim ersten Mal gleich zu gefallen wissen, entdeckt man bei zunehmender Rotation im Player immer wieder etwas Neues in den Songs. Das liegt wohl nicht zuletzt auch daran, dass schon so Einiges in die Songs hineingepackt wurde. Dabei ist man jedoch geschickt der Gefahr der Überfrachtung aus dem Weg gegangen.
Gleich der Opener "Deus Ex Machina" ist ein gutes Beispiel, beginnt er doch mit elektronischen Soundsamples und leitet den Hörer dadurch kurzzeitig in die falsche Richtung. Doch dann beginnt der Song abrupt Fahrt aufzunehmen und hämmert sich in die Gehirnwindungen, durchzogen von orchestralen Passagen, die aber dem Metal klar die Oberhand lassen und sich mehr im Hintergrund halten, was dem Song Tiefe verleiht. "Wrath Of The Ba'Ath" beginnt mit einem tiefen rhythmischen Chorgesang, wechselt dann aber schnell zu flottem Death Metal. Auch hier geben sich die Breaks die Klinke in die Hand, ohne den Song dabei zerfahren wirken zu lassen. Im Mittelteil hat man dann noch neben den technoiden Hintergrundspielereien noch Riffs eingebaut, die den alten Sepultura gut zu Gesicht gestanden hätten. Mit "Kindertodeslied" hat man dann einen Song am Start, der wohl für Kontroversen sorgen könnte, gerade in unserem Land, beginnt er doch mit "Mein Führer...". Dabei behandelt er das tragische Thema aus der Sicht eines zwölfjährigen, der aufgrund der im Dritten Reich vorherrschenden Propaganda "sein" Land bis zum Schluss verteidigt. Passend dazu hat man sich auch der deutschen Sprache bedient. Nach einem recht hektischen Einstieg besticht der Song durch die düstere Atmosphäre, die er ausstrahlt. Dabei bewegt man sich im Midtempo unaufhaltsam vorwärts.
Der wohl überragendste Song ist das abschließende, über 14 Minuten lange "Den Ensomme Nordens Dronning", das noch einmal die komplette Palette und Bandbreite der Holländer widerspiegelt. Langsam, getragen und mit viel Bombast wird der Song eröffnet. Nach dem Chor setzen die Gitarren im Doom-Tempo ein. Langsam aber stetig schraubt sich der Song in immer schnellere Geschwindigkeitsspähren, bis die Double-Bass-Maschine qualmt, doch zum Ende hin wird es wieder sehr ruhig und langsam, fast schon meditativ.
Selten so ein abwechslungsreiches und trotz der langen Spielzeit kurzweiliges Album in meinem Player gehabt.