Review
Black Thoughts Bleeding - Tragedy Of Evolution (EP)
VÖ: 02. Februar 2008
Zeit: 11:39
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.blackthoughtsbleeding.com
Die große Metalcore-Flut der vergangenen Monate nimmt langsam aber sicher ab, so dass sich die Spreu vom Weizen trennen sollte und die guten und eigenständigen Bands sich heraus kristallisieren. Die aus Nordrhein-Westfalen stammenden Black Thoughts Bleeding (die sich u.a. aus zwei ehemaligen Mitgliedern von Koroded rekrutieren) gehören zu dieser Gruppe jedoch nicht dazu.
Auf dem ersten musikalischen Lebenszeichen in Form der mir vorliegenden drei-Track-EP verarbeiten die Jungs so ziemlich alles, was man von Metalcore erwartet: Tempowechsel zwischen Uptempo und hüpfkompatiblem Midtempo, aggressive Shouts, cleane Vocals, Stakkato-Riffing und eine ordentliche Portion von Breaks. Livetechnisch kann man hierzu bestimmt gut abgehen, doch das kann man ja eigentlich zu jeder Band, die diese Stilmittel verwendet. Da braucht es doch schon mehr, um sich von der ganz breiten Masse abzuheben. Hier wird einfach zu sehr auf "Nummer sicher" gegangen. Was ich hier vermisse, ist das Quäntchen Eigenständigkeit, einen Hauch von Wiedererkennungswert, das gewisse Etwas, warum man sich diese Scheibe immer wieder reinziehen sollte. Doch Fehlanzeige. Dagegen erkennt man bereits nach den ersten Takten die eingeschlagene Marschroute und weiß genau: jetzt kommen die Shouts, jetzt kommt der klare Gesang. Und das beim aller ersten Durchlauf. Wo bleibt da die Spannung?
Warum also sollte man sich eine Scheibe anhören, wenn man schon beim ersten Anhören weiß, was kommt?