Review
Vanmakt - Vredskapta Mörkersagor
Jetzt wird's schwarz, ganz schwarz, denn Vanmakt werden auf die Welt losgelassen und die vier Schweden haben sich dem Black Metal verschrieben. Unberührt von Einflüssen jenseits der dunklen Grenze wird auf dem aktuellen Album losgeholzt, dass es staubt. Eine dreiviertel Stunde wird dem christlichen Glauben der Marsch geblasen, als gäbe es kein Morgen mehr. Bösartige Klanggebilde bohren sich ins Gehör des Käufers und versuchen, sich dort festzusetzen.
Aber genau bei diesem Versuch scheitern sie bei mir. Ja, es stimmt, die Stücke verbinden pure Raserei mit atmosphärischer "Evilness" (wie ich solche Werbesprüche liebe...) und das machen sie auf durchaus solidem technischen Niveau. Gut, der Drummer scheint primär nur einen einzigen Blast zu kennen und hämmert diesen über 90 Prozent des Albums auf den Tonträger, aber dafür gefallen mir die Sechssaiter umso mehr: Mal ein wenig symphonischer, dann wieder sehr griffig, das hat Hand und Fuß. Dafür hört man aber vom Bass eher wenig bis gar nichts, was ich als Tieftonliebhaber recht schade finde. Die Vocals dagegen gefallen mir gar nicht mal schlecht, eher heiser als keifend treffen sie schon eher meinen Geschmack. Auch an der Produktion habe ich wirklich nichts auszusetzen, schön transparent und doch zusammenhängend hört sich die CD an; Black Metal muss eben nicht klingen, als käme er aus dem Telefonhörer.
Das auf Dauer Störende an diesem Werk ist für mich das Songwriting. An sich sind die Tracks nicht übel, zwei oder drei kann ich mir duchaus am Stück anhören. Aber bei mehr als drei wird's langsam zäh, zu ähnlich sind sich die Songs von der Grundstimmung. Ja, da haben wir sie wieder, die Raserei und Evilness, die auf allen Tracks gleichermaßen vertreten ist/sind. Hier gibt's einfach keine Höhepunkte, nichts, was auf Dauer im Gedächtnis hängen bleibt. Ich habe den Silberling jetzt mindestens 20 Mal gehört, und auch wenn ich die Band an sich recht schnell wiedererkenne, gibt es doch kein Einzelstück, das ebenfalls einen solchen Wiedererkennungseffekt hat.
Der ein oder anderen Schwarzmetaller wird mit Sicherheit Gefallen an diesem Rundling finden, mir persönlich ist er auf Dauer einfach zu monoton.
Hannes
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