Review
Mourning Caress - Inner Exile
VÖ: 22. Februar 2008
Zeit: 43:10
Label: Restrain Records
Homepage: www.mourningcaress.com
Schwierig, sehr schwierig...
Selten habe ich beim Review einer Scheibe solche Probleme gehabt, zu einem abschließenden Urteil zu gelangen wie bei diesem Werk. Aber besser mal der Reihe nach...
Mourning Caress kommen kommen aus dem schönen Münster und haben sich dem melodischen Death Metal mit starker Betonung auf dem Wort "melodisch" verschrieben. Zumindest laut eigener Aussage; ich persönlich finde, dass die Musik des Fünfers eher an die Verdammnis als an den Tod angelehnt ist, sprich wenig Death und einiges an Doomeinflüssen. Aber nicht dieser selbstzerfleischende Doom oder die stinklangweilige monotone Abart, sondern etwas atmosphärischer, melancholisch angehauchter Sound, ein wenig nachdenklich, nie weinerlich. Was die junge Band da an Stimmung auf den Silberling gezaubert hat, ist aller Ehren wert. Die Songs verstehen es, den Hörer in eine eigene Welt zu ziehen, sie bezaubern einfach. Tolle Melodien und Harmonien ergänzen die Grundstimmung perfekt, das Songwriting verdient meine Hochachtung. Auch instrumental lassen die Münsteraner nichts anbrennen, ein solides Rhythmusfundament gibt den Leadgitarren Gelegenheit, regelmäßig zu glänzen, was diese auch leidlich ausnutzen. Tolle Arbeit, die die Sechsaiter da regelmäßig abliefern! Auch die Produktion der CD geht in Ordnung, genauso wie die knappe dreiviertel Stunde Spieldauer, alles im grünen Bereich. So würde die Scheibe von mir locker fünf Pünktchen bekommen mit Tendenz nach oben. Aber da gibt es eines Sache, die mir arg zu schaffen macht: Der Gesang! Sorry, aber der verhagelt mir den Genuss des Rundlings ganz deutlich. Frontmann Flo hat meiner Meinung nach einfach keine gute Stimme, weder vom Klang her noch vom Stimmvolumen. Das dünne, heisere Schreien passt für mich nicht zu dieser Art Musik. An einigen Stellen hört man ganz deutlich, dass seine Stimme kurz vor dem Kippen ist und an anderen merkt man, dass ihm fast die Luft ausgeht. Und das ist verdammt schade, denn diese CD hat wirklich Potenzial. Gut, der Output ist stark genug, um dieses Ärgernis einigermaßen wegzustecken, aber ärgerlich ist das trotzdem.
Bleibt als Fazit festzustellen, dass es sich bei Inner Exile um eine verdammt gute CD handelt, die einen deutlichen Makel aufweist.
Anspieltipp: The Pessimist
Hannes
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