Review

AC/DC, Hanoi Rocks, Guns'n'Roses, Skid Row. Das sind die genannten Vorbilder, aus jüngeren Jahren werden auch noch Vains of Jenna, Buckcherry und Poets & Porn Stars genannt, von Main Line Riders, einer texanischen Hard Rock-Combo. Shot In The Dark heißt das Album, mit dem die vier den europäischen Kontinent beglücken.

Das Album beginnt mit dem Titel "Ride The Main Line", soll also wohl gleich einmal das grundlegende Konzept der Band vorgeben. Es beginnt mit dem Tuten einer großen, schweren Lok. Wenn man es um 5:30 Uhr am Bahnhof über Ohrstöpsel vernimmt, macht das richtig Eindruck, aus den Boxen kommt es eher normal und etwas lau heraus. Danach beginnt der Song ebenfalls wie eine alte Dampflok, die sich langsam los schiebt, um dann ordentlich Fahrt aufnimmt. Der Gesang von Mikey Mayhem, ein eher weniger gelungener Künstlername, rotzt ordentlich. Cliffy an der Gitarre und Aaron Scars am Bass beweisen Fingerfertigkeit, während Josho als Drummer gut knüppelt.

Es kommt gut Stimmung auf bei den ersten Malen, als die CD sich im Spieler dreht, aber auf Dauer fangen die Jauleinlagen in den höheren Tonlagen an nervig zu werden und die Lieder hören sich auch relativ schnell aus. Es ist keine schlechte Musik, die Songs sind stimmig, aber bei den genannten Vorbildern hätte man eben doch einmal im Vorfeld schauen können, was deren Hits auch noch nach Jahrzehnten hörenswert macht. Die Ballade "Here I Am" wiegt schwer und lässt keine rechte Stimmung zu, bringt aber dennoch etwas Abwechslung in den sonst recht gleichen Sound der übrigen Songs. Mit dem Titeltrack als Live-Version lassen es die vier dann nach gut einer halben Stunden ausklingen und ein unbefriedigter Eindruck bleibt zurück. Es sind gute Anlagen da, die Ideen würden durchaus stimmen und der Sound passt. Aber es fehlt die Konsequenz in der Umsetzung, das Material wirkt nicht ordentlich ausgearbeitet. Das könnt ihr besser, da bin ich mir sicher.

Anspieltipps: Ride The Main Line, Speed Queen

Sophos

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